Sabine Zeisberg renoviert das Parkhotel an der Brigach in Villingen. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Parkhotel in Villingen wird ab Herbst zur Frühstückerei / Immer mit Herzblut in der Küche

Zum frühen Prosecco an die Brigach und dazu ein ausgedehntes Frühstück? Solche Verabredungen könnten ab Herbst möglich sein. Sabine Zeisberg krempelt die Ärmel hoch und formt aus dem renommierten Restaurant eine "Frühstückerei".

VS-Villingen. Klingende Gläser, klapperndes Besteck oder Gäste in angeregter Unterhaltung: Diese Geräuschkulisse dürften Passanten derzeit nicht vernehmen, wenn sie am gediegenen Parkhotel vorbeigehen. Dann schon eher das Reiben eines Abschleifgerätes und das Röhren eines Bohrers. Mitten im wohl geordneten Baustellen-Chaos und zwischen Säcken mit Gips steht Sabine Zeisberg, Eigentümerin und Betreiberin des Hotels.

Seit sechseinhalb Jahren ist sie neben dem Hotel auch für den Gastronomietrakt verantwortlich, den sie nun modernisiert. Neben Kochen und den Hotelbetrieb managen ist auch das Renovieren "ihr Ding".

Wenn die Modernisierung in den ehemaligen Restaurant-Räumen abgeschlossen ist, dann soll sich spätestens zum Herbst hin alles um das Thema Frühstück drehen. Nicht irgendein Nullacht-Fünfzehn-Frühstück möchte sie servieren. Wenn sie Montag bis Freitag und immer wieder samstags in der Luxus-Ausführung von sieben bis zwölf Uhr Frühstück anbietet, dann landen frische und regionale Produkte auf dem Buffet. "Und am Samstag ist der Prosecco inklusive", berichtet sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die Hotelgäste bleiben jedoch für sich in ihrem separaten Frühstücksraum des Hotels.

Der Weg vom klassischen, zunächst gehoben gutbürgerlichen, dann italienischen Restaurant, zur "Frühstückerei" sei nach dem letzten Pächterwechsel vorgezeichnet gewesen, erzählt sie. Für Sabine Zeisberg war im Frühling klar, "dass ich das Restaurant nicht mehr aus der Hand geben möchte". Und damit war auch die weitere Nutzung der Räume programmiert. "Ich fahre ein neues Konzept", auch deshalb, ergänzt die gebürtige Villingerin, "damit ich Hotelbetrieb und Gastronomie gut vereinbaren kann." Denn im modernisierten und ansprechend sanierten Hotel mit 18 Zimmern und einem Appartement hat sie gut zu tun. Immer wieder klingelt an diesem Nachmittag das Telefon und mehr als einmal muss sie Interessenten enttäuschen: "Wir sind leider ausgebucht."

Bevor Zeisberg den renommierten Betrieb an der Brigach übernahm, managte sie sieben Jahre lang das Lokal "zum Färber" gemeinsam mit ihrem Mann. "Das war eine tolle Selbsterfahrung", schwärmt sie noch heute von dieser Zeit. Als dann das Parkhotel zur Neuverpachtung stand, fackelte sie nicht lange und verwirklichte sich einen "Mädchentraum" und übernahm zunächst den Betrieb des Hotels.

Der Restaurant-Betrieb ruhte für eineinhalb Jahre. Zwei italienische Restaurants folgten, die nach recht kurzer Zeit wieder die Türe schlossen. Sabine Zeisberg dementiert vehement, dass es einen Zusammenhang zwischen der Pacht-Höhe und der Aufgabe der "Ristorante" gebe. Die Pachthöhe sei marktüblich gewesen. Ein Pachtzins im höheren dreistelligen Bereis sei für ein solches Lokal nicht zu viel verlangt.

Doch das sei nun Schnee von gestern. Sabine Zeisberg möchte lieber über die Zukunft sprechen und darüber, dass sie schon immer "mit Herzblut" in der Küche gestanden habe. Ob sie zusätzlich zur "Frühstückerei" noch mehr plant, möchte sie vorerst offen lassen. "Ein Restaurant wird es nicht mehr geben", aber "es gibt sicherlich noch Potenzial für das Lokal".