Auf der Bahnstrecke zwischen Balingen und Schömberg laufen derzeit Gleisarbeiten – etwas länger als angenommen. Das kommt bei Holcim nicht gut an.
Wo sonst der Freizeitexpress „Schieferbahn“ Touristen transportiert und der Güterverkehr für Holcim rollt, ist aktuell die SWEG mit schwerem Arbeitsgerät auf der Schiene unterwegs. Auf der Bahnstrecke zwischen Balingen und Schömberg laufen derzeit Gleisarbeiten.
Das war ein spektakulärer Anblick dieser Tage am Bahnübergang bei Erzingen. Zwei monströse gelbe Schienenfahrzeuge fuhren dort auf und ab und rüttelten das Gleisbett auf – mit dabei einige Arbeiter der SWEG.
Korrekturen an der Gleisanlage
Unsere Redaktion hat sich beim Verkehrsunternehmen zu den Arbeiten erkundigt. Diese dienten der teilweisen Erneuerung der dortigen Gleisanlagen, schrieb uns die SWEG auf Anfrage. „Zusätzlich werden auch außerhalb des Umbauabschnittes Korrekturen an der Gleislage vorgenommen.“
Die Arbeiten haben am 20. Oktober begonnen und werden laut Angaben der SWEG noch bis 14. November andauern. Während der Arbeiten ist die Strecke in diesem Abschnitt für den Schienenverkehr gesperrt.
Die Bahn nutzt die Strecke nicht mehr für den Regelbetrieb, was aber nicht heißt, dass dort keine Züge unterwegs sind. Der SWEG-Freizeitverkehr wurde durch die Arbeiten zwar nicht eingeschränkt, da dieser in diesem Jahr planmäßig am 19. Oktober 2025 endete.
Holcim überrascht über die Dauer der Arbeiten
Die Güterzüge von Holcim, die dort ebenfalls verkehren können während der Gleisarbeiten aber nicht wie geplant fahren. Hierzu haben wir den Zementhersteller angefragt, der sich überrascht von der Dauer der Arbeiten zeigt.
„Wir haben die Gleissperrung, ursprünglich angekündigt für den Zeitraum vom 20. Oktober bis zum 2. November, in unseren Planungen berücksichtigt und Maßnahmen ergriffen, um die Transporte flexibel vor und nach der Sperrung zu gestalten“, schreibt Holcim.
Die nun „sehr kurzfristige Information“, dass sich die Arbeiten verlängern werden und somit vorübergehend keine Bahnverladung möglich ist, erschwere eine flexible Schienenlogistik, heißt es weiter.
„Aufgrund dieser Verzögerung sehen wir uns gezwungen, die ausgefallenen Zugtransporte vorübergehend mit Lastkraftwagen zu kompensieren. Wir bedauern dies, da sie unseren Bemühungen um eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die umweltfreundlichere Schiene entgegensteht.“
Laut Angaben der SWEG findet eine umfassende Erneuerung von Gleisanlagen circa alle 20 bis 25 Jahre statt. „Im vorliegenden Fall ist nur ein kurzer Abschnitt der Strecke betroffen. Weitere Abschnitte werden hier in den nächsten Jahren folgen.“