Zwischen den Partnerstädten Balingen und Royan sollte eine Funkbrücke eingerichtet werden. Ganz geklappt hat das auf Anhieb nicht.
Funksprüche und Rauschen wie aus dem Film: Diese konnte man am jüngst aus dem obersten Stock des Vereinsheimes Balingen-Weilstetten vernehmen. Mit selbstgebauter Technik funken die Vereinsmitglieder des Ortsverbandes P30 der Balinger Funkamateure seit 60 Jahren und nehmen Kontakt auf mit der ganzen Welt.
Am Freitag bauten sie eine Funkbrücke nach Royan auf, um mit Gleichgesinnten aus der französischen Partnerstadt von Balingen zu kommunizieren. Dabei nutzten sie großenteils selbstgebaute Technik, um mit dieser per Satelliten-Verbindung in Echtzeit zu sprechen – und das über fast 80000 Kilometer von Balingen hinauf ins Weltall und wieder zurück an die französische Atlantikküste und umgekehrt. Konkret: Mit dem geostationären Satelliten QO-100.
Wie es im detaillierten Vortrag erklärt wurde, ist diese Technik vom Prinzip her die gleiche wie die, die wir jeden Tag benutzen um mit anderen Leuten zu kommunizieren. Der Unterschied ist nur, dass ein Telefon abhängig vom lokalen Netz ist und die Funker eigenständig sind und ein offenes Netz benutzen.
Störsender kommt dazwischen
Doch dieses Netz birgt auch Risiken, die man am Freitag selbst miterleben konnte. Beim Versuch der Aufnahme des Kontaktes kam ein Störsender dazwischen, dieser spielte unterschiedliche statische Töne und Audios, die wie ein verzerrtes Radio klangen. Trotz des Versuches auf andere Kanäle zu wechseln, verfolgte dieser Störsender die Funker auf andere Frequenzen.
OB Abel betont Wichtigkeit des Austauschs
Doch es war nicht alles vorbei, es gab noch einen anderen Funkbegeisterten. Zehn Kilometer entfernt von Paris gibt es noch einen weiteren Funker, der zur Hilfe kam, um die Funkbrücke aufzubauen. Als der Versuch gescheitert war, mit der Partnerstadt Royan und dem dortigen Bürgermeister Patrick Marengo Kontakt aufzunehmen, was auch zu diesem Hobby dazu gehört, konnte man sich mit dem französischen Helfer unterhalten. Dabei hat sich Oberbürgermeister Dirk Abel persönlich bei ihm bedankt und die Wichtigkeit dieses Austausches zwischen den französischen Freunden und den Balingern betont.
Die ebenfalls anwesenden Schüler aus der Wissenswerkstatt Zollernalb konnten sich anschließend unter der Kennzeichnung von einem Auszubilden „Trainee“ mit dem Pariser Funker unterhalten. Schließlich gab es am Ende noch Kleinigkeiten zum Essen und die Vereinsmitglieder haben mit Freude und Interesse jede Frage beantwortet.