Sven Ketterer hat nun Konkurrenz: Tomasz Stuka aus Triberg geht als zweiter Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in der Wasserfallstadt ins Rennen.
Tomasz Stuka wirft im Rennen um den Chefsessel im Triberger Rathaus seinen Hut in den Ring. Für die Wahl am Sonntag, 9. November, ist der 51-Jährige, der in Triberg wohnt, der zweite Kandidat neben Sven Ketterer, dem Hauptamtsleiter der Wasserfallstadt.
Dass sich bislang nur ein Kandidat beworben habe, um die Nachfolge von Amtsinhaber Gallus Strobel anzutreten, sei für ihn ein Beweggrund gewesen, das Bürgermeisteramt anzustreben, sagt Stuka im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die Leute sollen eine echte Wahl haben“, findet er – und tritt deshalb als Konkurrent für den zuvor einzigen Bewerber auf den Plan.
Derzeit arbeitet Stuka als Lagerist, wie er erzählt. „Ja klar, da ist Bürgermeister natürlich etwas ganz anderes“, meint er auf Nachfrage. In der öffentlichen Verwaltung habe er beruflich noch keine Erfahrungen sammeln können, dafür aber in verschiedenen Unternehmen. Dass er völliger Quereinsteiger sei, sieht der 51-Jährige nicht als Problem. „Ich habe keine Angst und bin bereit, viel Neues zu lernen“, sagt er.
Stuka: „kenne die Probleme der Menschen hier“
Vor allem aber möchte er die Probleme angehen, die er in der Wasserfallstadt sieht, wie Stuke berichtet. „Ich kenne die Probleme der Menschen hier – von Jung bis Alt.“ Nebenberuflich sei er für die Baugenossenschaft Triberg tätig, um deren Gärten in Schuss zu halten – und komme damit gerade mit älteren Mitbürgern ins Gespräch. Deren Vereinsamung sieht Stuka als eine Herausforderung an. „Viele Leute fühlen sich und sind alleine“ – gerade im Alter, konstatiert er. Daher brauche es in Triberg einen Treffpunkt für ältere Menschen. „Das will ich angehen.“
Zudem möchte er den Austausch – auch mit den jüngeren Generationen – vertiefen. „Es ist für alle wichtig, miteinander zu reden“, betont Stuka, der selbst drei Kinder und viel Familie in der Region hat. 1999 kam er aus Polen nach Deutschland; seit 2008 lebt Stuka mit seiner Familie in Triberg. Schon kurz nach seinem Umzug in die Wasserfallstadt habe er sich auf dem Rathaus für eine Aufwertung der Infrastruktur eingesetzt, „weil es in meiner Straße viele Kinder gab, aber keinen Spielplatz“.
Familie und Bekannte bestärken ihn
Nun möchte Stuka sein Glück als Bürgermeisterkandidat versuchen. Seine Familie und Bekannte in seinem Umfeld, mit denen er darüber gesprochen habe, hätten ihn in dem Schritt bestärkt, berichtet er. „Bis jetzt habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen.“ Dennoch sieht er der Wahl vergleichsweise entspannt entgegen: „Wenn es klappt, dann klappt’s – und wenn nicht, dann eben nicht.“
Bis zur Wahl möchte er sich möglicherweise noch bei der Hauptversammlung der Baugenossenschaft Triberg als Bürgermeisterkandidat präsentieren und vielleicht auch im Sportverein, in dem sein Sohn aktiv ist. Viel Zeit für Wahlkampf bleibe aber nicht, sagt Stuka mit Blick auf seine berufliche Tätigkeit.
Rund um die Wahl
Termin
Einen neuen Bürgermeister wählt Triberg am Sonntag, 9. November. Eine mögliche Stichwahl ist für Sonntag, 30. November, terminiert. Amtsinhaber Gallus Strobel tritt nach drei Legislaturperioden nicht mehr an.
Bewerbungsfrist
Die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl in Triberg läuft noch. Sie endet am kommenden Montag, 13. Oktober, 18 Uhr. Tags darauf, am Dienstag, 14. Oktober, tagt ab 10 Uhr der Gemeindewahlausschuss. In öffentlicher Sitzung geht es unter anderem um die Prüfung der Bewerbungen und um die für Donnerstag, 23. Oktober, geplante öffentliche Kandidatenvorstellung.