Die zweite Kremationslinie (rechts) soll nun gebaut werden. Die Vorkehrungen dafür wurden beim Bau des Schwenninger Krematorium bereits getroffen. Foto: Archiv

Das Krematorium Villingen-Schwenningen ist seit seinem Neubau und der Inbetriebnahme im Jahr 2018 in der gesamten Region gefragt. Die maximale Auslastung ist längst erreicht. Deshalb plant die Stadt, eine zweite Kremationslinie zu bauen.

VS-Schwenningen - Mehr Kapazität und eine Absicherung bei Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten – das sind die beiden Stichwörter, weshalb der Gemeinderat den Bau einer zweiten Kremationslinie im Krematorium am Schwenninger Waldfriedhof beschließen soll. Zuvor wird der Technische Ausschuss am kommenden Dienstag, 15. Februar, über die Investitionskosten und die Vergabe des Auftrags beraten.

Die baulichen Voraussetzungen, wie beispielsweise der Abluftkamin und der Rauchgaskanal für eine zweite Kremationslinie wurden mit dem Neubau des Krematoriums bereits realisiert. Somit sind die wesentlichen baulichen Voraussetzungen für die Nachrüstung einer zweiten Kremationslinie bereits vorhanden. Eine Realisierung in der Ausführung als Etagenofen mit vier Kammern, sowie den entsprechenden Aggregaten (Filterturm und Wärmetauscher) ist somit bereits vorbereitet.

Zweite Ofenlinie soll analog zu ersten gebaut werden

Aus diesem Grund ist vonseiten der Verwaltung auch vorgesehen, dass die Firma Awiplan-PPD GmbH den Auftrag bekommt. Sie hat bereits beim Neubau des Krematoriums mitgewirkt und nach dem Gemeinderatsbeschluss im Mai 2021 die Entwurfsplanung für eine zweite Kremationslinie in Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung des Krematoriums sowie dem Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) erstellt.

Laut Stadtverwaltung und Sitzungsvorlage ist es aus verschiedenen Gründen wie Kompatibilität, Ersatzteilhaltung oder identische Bedienbarkeit sinnvoll und wirtschaftlich, die neue Linie in der technischen Ausführung analog zur bestehenden Kremationslinie zu realisieren und auszustatten. Die zweite Kremationslinie soll analog zur bisherigen eine Kapazität von 3500 Einäscherungen pro Jahr erfüllen. "Somit ist die Stadt Villingen-Schwenningen insgesamt für die kommenden Jahre, auch bei den prognostizierten weiter ansteigenden Einäscherungszahlen, gerüstet", heißt es in der Vorlage. Zudem kann bei einer Revision oder einer Reparatur über die jeweils andere Anlagenlinie der Kremationsbetrieb zumindest mit der reduzierten Gesamtkapazität weitergeführt werden. Das wird bereits 2023 der Fall sein, denn dann muss die erste Kremationslinie komplett neu ausgemauert werden.

Puffer bei Kosten eingeplant

Daraus ergibt sich auch der Zeitplan für die Umsetzung des rund 1,8 Millionen Euro teuren Umbaus. So soll bis Ende 2022 die Lieferung und Montage der zweiten Ofenlinie beauftragt sein, um den Einbau im kommenden Jahr vorzunehmen. Die ursprünglich 2021 veranschlagten Kosten – basierend auf verwaltungsinternen Vorplanungen – beliefen sich seinerzeit auf rund 1,34 Millionen Euro. Nach Konkretisierung der Pläne durch die Firma Awiplan-PPD GmbH ist mit einer Kostensteigerung von rund 193 000 Euro zu rechnen. Zudem soll eine Sicherheit von nochmals 200 000 Euro in die Kalkulation eingeplant werden, wird in der Vorlage deutlich gemacht. So komme man auf die genannte Summe von rund 1,8 Millionen Euro.