Nagold wächst – wie hier im Hasenbrunnen. Das Neubaugebiet wird als einer der Standorte für eine neue Kita gehandelt. Foto: Fritsch

Eigentlich ist das ja eine sehr gute Nachricht: Der Baby- und Kinder-Boom in Nagold hält an – und wird sich mutmaßlich sogar noch beschleunigen. Weshalb Oberbürgermeister Jürgen Großmann im Rahmen der laufenden Haushaltsberatungen ankündigte, dass zwei weitere neue Kitas gebaut werden müssten.

Nagold - Die entsprechenden Anträge seitens der Verwaltung würden dazu auf einer der nächsten Sitzungen des Kultur, Sozial- und Umweltausschusses (Kusa) des Nagolder Gemeinderats eingebracht werden. Als mögliche und voraussichtliche Standorte nannte Großmann das Neubaugebiet Hasenbrunnen im Iselshausener Tal sowie den Ortsteil Vollmaringen – wo ebenfalls der Anteil junger Familien an der Wohnbevölkerung spürbar zunehme.

Drei Millionen Euro in der Finanzplanung

Auch Finanzbürgermeister Hagen Breitling ging im Rahmen seiner Rede zum Einbringen des Haushaltsplans für 2022 in den Nagolder Gemeinderat auf das Thema ein. Demnach wurden bereits jetzt für das Haushaltsjahr 2023 entsprechende Mittel in Höhe von drei Millionen Euro im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung in die Bedarfsrechnung eingestellt. Allerdings stellte Breitling vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung im Bausektor mit immer schnelleren Preissteigerungsrunden auch klar, dass man unter Umständen noch mit weit höheren Kosten für die jetzt avisierten weiteren Kita-Neubauten rechnen müsse. Wörtlich: "Es kann sein, dass wir hier auch noch mal nachlegen müssen." Es gebe da einen "hohen Investitionsdruck" auf die Stadt.

Robuste Haushaltslage

Bereits vorher hatte auch OB Großmann in seiner Einleitungsworten zur Rede seines Finanzbürgermeisters darauf hingewiesen, dass es in Bezug auf die tatsächliche Kostenplanungen aus heutiger Sicht naturgemäß einige Unsicherheiten gäbe. Die Kosten würden tendenziell immer höher als niedriger. Allerdings mache ihm das aber im Grunde "keine Sorgen", da die Entwicklung der Einnahmeseite wie auch der Haushaltslage insgesamt der Stadt Nagold sehr robust sei.

Wirklich Anlass zur Sorge gebe allein die sich immer mehr verschärfende Situation auf der Personalseite. Schon jetzt sei es ausgesprochen schwierig, freie Stellen in den Betreuungseinrichtungen der Stadt mit adäquat ausgebildetem Fachpersonal zu besetzen. Jede Einrichtung mehr würde diese Situation noch verschärfen. Einfache Lösungen gebe es da schon lange nicht mehr.