Im Kader des SC Freiburg herrscht im Saisonendspurt ein Überangebot, fast alle sind fit und wollen spielen. Auch der Tennenbronner Christian Günter war zuletzt nicht immer in der ersten Elf gesetzt. Seine Reaktion darauf bezeichnet Trainer Julian Schuster als „vorbildlich“.
Es sind bisweilen beeindruckende Zahlen, die Christian Günter in seiner Karriere beim SC Freiburg aufzuweisen hat. Am ersten Spieltag der laufenden Saison absolvierte er sein 400. Pflichtspiel für die Breisgauer, zwischen 2019 und 2022 verpasste er in drei Runden nacheinander nicht ein Bundesligaspiel. Nur durch gesundheitliche Probleme war er aufzuhalten.
Zwei Heimspieler hintereinander nur auf der Bank
Auch in dieser Saison gehörte der Linksverteidiger aus Tennenbronn zumeist zur Startelf von Trainer Julian Schuster. Einzig: Die vergangenen beiden Heimspiele gegen Dortmund und Hoffenheim saß der Kapitän 90 Minuten lang auf der Bank, während Jordy Makengo auf der linken Abwehrseite spielte. Für einen Profisportler natürlich keine befriedigende Situation.
Kleinigkeiten geben manchmal den Ausschlag
„Sie können sich vorstellen, dass die Jungs um ihre Plätze kämpfen. Das ist eine Voraussetzung, die sich jeder Trainer – inklusive mir – wünscht“, sagte Julian Schuster am Donnerstag vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Zu der Frage, wer auf der linken Abwehrseite den Vorzug erhält, wollte er sich nicht in die Karten schauen und sprach von „Kleinigkeiten“, die manchmal den Ausschlag gäben.
Schusters Lob für Günter
Zuvor hatte er die Reaktion Günters auf dessen Bankplatz in den höchsten Tönen gelobt. „Unglaublich und vorbildlich“ verhalte sich sein Kapitän, mit dem Schuster noch zusammen in einem Team gespielt hatte. Und: „Er macht das aus maximaler Überzeugung.“
Nicht nur der Tennenbronner sitzt häufiger auf der Bank
Günters – zumindest leicht – veränderte Rolle ist dabei nur ein Beispiel für den auch qualitativ breiteren Kader des SC Freiburg. Auch andere gestandene Bundesliga-Spieler wie Nicolas Höfler oder Michael Gregoritsch sitzen in dieser Saison häufiger auf der Bank. Für „harte Entscheidungen“ sei er „dankbar“, sagte Schuster – denn die Qual der Wahl sorgt letzten Endes für mehr Qualität auf dem Feld.
Bleibt Doan über den Sommer hinaus beim SC Freiburg?
Qualität, die Ritsu Doan zweifelsohne mitbringt. Der Japaner ist aus der ersten Elf des SC Freiburg nicht wegzudenken, neben seinen offensiven Fähigkeiten lobt Schuster auch dessen Defensivverhalten. Es ist daher nur logisch, dass zahlreiche andere Vereine auf den torgefährlichen Flügelspieler aufmerksam geworden sind.
Sportdirektor: Idealer Zeitpunkt für Doan-Verkauf
Sportdirektor Klemens Hartenbach hatte bereits vor geraumer Zeit gesagt, dass – wenn es diesen denn gäbe – im Sommer der ideale Zeitpunkt für einen Verkauf von Doan wäre. Dass es für Schuster „nicht der perfekte Zeitpunkt wäre“, liegt mit Blick auf die Wichtigkeit des Japaners für das SC-Spiel in der Natur der Sache.
Klar ist aber auch, dass das Freiburger Konzept auch daraus besteht, Transfererlöse zu generieren. Ein Doan-Verkauf würde wohl mindestens 20 Millionen Euro einbringen, vielleicht sogar etwas mehr.
Der Japaner möchte gerne Champions League spielen
Es ist also durchaus denkbar, dass Schuster auf der rechten Angriffsseite umplanen muss. „So weit möchte ich nicht denken – und darüber habe ich mir auch keine Gedanken gemacht. Grundsätzlich ist aber jeder ersetzbar“, sagte er dazu. Und in trockenen Tüchern ist der Doan-Transfer ohnehin nicht, auch wenn der 26-Jährige, dessen Vertrag im Breisgau noch bis zum Jahr 2027 läuft, wohl gerne Champions League spielen möchte.
SC Freiburg will in Europapokal einziehen
Mit seinen Leistungen in den verbleibenden vier Bundesliga-Spielen kann er zumindest dazu beitragen, dass der SC Freiburg in der kommenden Saison wieder europäisch vertreten ist. Für die Königsklasse müssen die Breisgauer auch auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.