Über drei Jahrzehnte waren die Zwillinge Sebastian und Fabian Elser auf der Suche nach ihrem verlorenen Vater. Kürzlich sind sie bei Julia Leischik im Sat1-Fernsehformat „Bitte melde dich!“ zu sehen gewesen – dort hofften sie auf Erfolg bei ihrer Suche.
„Es ist ganz schwer, wenn man nicht weiß, warum er weg ist oder was da genau passiert ist“, erzählt Sebastian Elser im Gespräch mit Julia Leischik. Hier sitzen sie vor Fernsehkameras, die Bilder werden später in der beliebten Fernsehshow „Bitte melde dich!“ ausgestrahlt.
Es ist den beiden 37-jährigen Männern anzusehen, wie sehr sie das Thema belastet. Seit rund 35 Jahren haben sie ihren Vater Jean-Vidal nicht mehr gesehen; er verschwand von einem Tag auf den anderen spurlos, so ihre Erzählungen.
Was die beiden Männer wissen, ist, dass ihre Eltern sich am Bodensee kennen- und lieben lernten. „Er hat in Radolfzell in einem Betonwerk gearbeitet und war für meine Mutter immer erreichbar“, erzählt Fabian.
Zwillinge bitten Julia Leischik um Hilfe
Dann aber war er plötzlich fort, hinterließ keine Nachricht oder Adresse. Der Grund ist, so wie alles andere, ein Rätsel für die Zwillinge, als sie Julia Leischik um Hilfe bitten.
Die TV-Moderatorin setzt mit ihrem Team am ehemaligen Arbeitsplatz und Wohnort an; der Start der Suche erweist sich als holprig. Jedoch bekommt Leischik-Mitarbeiter Lukas Kontaktdaten einer Firma, bei der Jean-Vidal möglicherweise einmal gearbeitet hat.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen erfährt Lukas am Telefon nicht besonders viel, ihm wird aber versprochen, die Mitarbeiter würden sich nach dem Mann umhören. Nur einen Tag später kommt ein Anruf: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma kannte den Vater.
Ein Hoffnungsschimmer bei "Bitte melde dich"
Lukas besucht also den Freund und Kollegen des Vaters, welcher ihm erzählt, dass Jean-Vidal etwa 15 Jahre lang in Radolfzell wohnte und dann 1990 aus unerklärlichen Gründen verschwand. Die Vermutung: Er sei zurück zur Verwandtschaft gegangen, die in Grenoble eine Gastronomie habe. „Es gibt aber auch das Gerücht, er sei gar nicht mehr am Leben“, wirft der alte Freund ein.
Um sich zu vergewissern, dass dem nicht so ist, fährt Lukas in den Geburtsort von Jean-Vidal und erkundigt sich im Rathaus nach der Geburtsurkunde – in dieser ist glücklicherweise kein Tod vermerkt. Somit geht Lukas’ Suche weiter.
Er klappert drei Gastronomien in der Umgebung ab, die als damaliger Arbeitsort des Vaters infrage kommen; ganz ohne Erfolg.
Doch nur kurze Zeit später erhält er einen Anruf von einer Frau, die vorgibt, Jean-Vidal zu kennen. „Er ist ein Freund meines Vaters, ich kenne ihn schon sehr lang.“ Er spreche oft von den Zwillingen – eine Information, die den beiden 37-Jährigen aus Haigerloch sehr nahe geht.
Großes Wiedersehen bei "Bitte melde dich" gelingt
Mittlerweile lebt der 83-Jährige in einer Seniorenresidenz, wo Lukas ihn auch aufsucht und ihm von dem Wunsch der beiden Söhne erzählt. „Dass sie nach mir suchen, macht mich sehr glücklich.“
Die Wahrheit hinter seinem Verschwinden ist für die Söhne nicht leicht. Die Beziehung zur Mutter sei kompliziert gewesen, von ihm geschriebene Briefe an die Kinder seien stets ungeöffnet zurückgesendet worden. „Es ist hart, die Kinder nicht aufwachsen zu sehen, aber im Herzen war ich immer bei ihnen.“
Die gegenseitige Freude beim Wiedersehen ist groß. Tränen fließen, Erinnerungen werden ausgetauscht, lange Gespräche geführt. Mit einem „Bonjour Papa“ fallen die Söhne ihrem Papa in die Arme – und es bleibt nur zu hoffen, dass sie für lange nicht mehr „Adieu“ sagen müssen.
Die Folge
kann hier auf Joyn nachgeschaut werden.