Freiburgs Stürmer Michael Gregoritsch kam gegen Mainz zur Pause in die Partie und traf keine 15 Minuten nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 1:1. Foto: dpa/Torsten Silz

Dank des Remis in Mainz hat der SC Freiburg bereits jetzt genauso viele Punkte wie nach der kompletten Vorsaison. Den Zähler am Samstag hatten die Breisgauer dabei zwei Einwechselspielern zu verdanken.

Als hätte es Julian Schuster bereits am Donnerstag vor dem Spiel gegen Mainz 05 irgendwie geahnt. Angesprochen auf die zuletzt eher geringen Einsatzzeiten von Stürmer Michael Gregoritsch sagte der Trainer des SC Freiburg: „Wir wissen, dass ‚Gregerl‘ Fähigkeiten hat, auch immer wieder Tore zu erzielen.“ Gut 48 Stunden später wechselte Schuster den Österreicher zur Pause ein, keine 15 Minuten später setzte Gregoritsch die Aussage seines Vorgesetzten um und traf zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, am Ende hieß es 2:2 im Duell zweier Anwärter auf das europäische Geschäft.

 

Julian Schuster lobt seine treffsicheren Joker

Dass auch der zweite Freiburger Treffer durch Lukas Kübler auf das Konto eines Einwechselspielers ging, war laut Schuster „kein Zufall“, sondern Belohnung für die Einstellung aller. „Das Persönliche hinten anstellen und das große ‚Wir‘ leben“, formulierte es Schuster und freut sich für seine beiden erfolgreichen Joker, die am Ende einen Punkt sicherten.

Nicht komplett zufrieden mit dem Ergebnis

Überschwängliche Freude herrschte danach allerdings nicht im Lager der Gäste aus dem Breisgau, die mehr als eine Halbzeit in Überzahl agierten. Gregoritsch ärgerte sich vielmehr „ein bisschen“ über das Remis, auch wenn er den Punkt gerne mitnehme.

Das Vorjahresergebnis bereits egalisiert

Genau dieser eine Punkt sorgte am Wochenende dafür, dass der SC Freiburg bereits acht Spieltage vor Schluss seine Vorjahresausbeute egalisierte – 42 Punkte bedeuten derzeit Rang sechs, punktgleich mit Leipzig und nur drei Zähler Rückstand auf Rang drei.

„Vor der Saison gab es ein paar Fragezeichen mehr“

Julian Schuster, der im Sommer die Mammutaufgabe „Streich-Nachfolge“ angetreten ist, darf sich darüber zu Recht freuen. „Vor der Saison gab es ein paar Fragezeichen mehr“, sagte er dazu in der Vorwoche pragmatisch. Ob der Lauf von sieben ungeschlagenen Spielen in seinen Überlegungen überhaupt eine größere Rolle spielt, darf jedoch ernsthaft bezweifelt werden. Er habe gar keine Zeit, sich über solche Themen Gedanken zu machen, hatte er bereits vor dem Mainz-Spiel gesagt.

Am Donnerstag testet der Sport-Club gegen den KSC

„Ich habe das Gefühl, der Alltag rast an mir vorbei. Ein Spiel vergeht, das andere steht schon wieder vor der Tür“, sagte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Dieser Alltag wird in den kommenden Tagen durch die Länderspielpause entschleunigt – zumindest ein kleines bisschen. Denn schon am Donnerstag testet der Sport-Club unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen den badischen Zweitligisten Karlsruher SC, in der Liga wartet danach ein Heimspiel-Doppelpack gegen Union Berlin und Borussia Dortmund.

Zwei Spiele, in denen die Freiburger die Weichen endgültig in Richtung Europa stellen können. Und es scheint, als würde dieses Fragezeichen beim SC Freiburg bis zum Saisonende bleiben.