Die Hechinger Stadtmühle wird erneut zwangsversteigert. Foto: Stopper

Hoffnung für genervte Geschäftsleute und Einwohner des Unterstadtquartiers an der Johannesbrücke: Für die Stadtmühle gibt es mit dem 27. Oktober um 9.30 Uhr im Gerichtsgebäude einen weiteren Zwangsversteigerungstermin.

Hechingen - Hoffnung für genervte Geschäftsleute und Einwohner des Unterstadtquartiers an der Johannesbrücke: Für die Stadtmühle gibt es mit dem 27. Oktober um 9.30 Uhr im Gerichtsgebäude einen weiteren Zwangsversteigerungstermin.

 

Die Stadt macht gegenüber dem aus der Türkei stammende Eigentümer fast 80 000 Euro Forderungen geltend unter anderem wegen ausstehender Verbrauchsgebühren für das Gebäude geltend. Weil die Adresse des Eigentümers nicht klar zu sein scheint, werden seit Jahren regelmäßig öffentliche Bekanntmachungen an ihn im Stadtspiegel veröffentlicht.

Schecks ließen ersten Verhandlungstermin platzen

Zum ersten Zwangsversteigerungstermin am 4. November war der Eigentümer dann allerdings präsent und sorgte für eine denkwürdige Verhandlung. So wurde im Gerichtssaal mit einem Vertreter von Bewohnern des Hauses direkt verhandelt, und am Ende legte er Schecks vor, deren Gültigkeit das Gericht zunächst akzeptieren musste. Viele Besucher, die damals gerne auf das Gebäude geboten hätten, mussten nach mehreren Stunden Verhandlung unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Erledigt war die Sache damit nicht, wie die bald wieder aufgenommenen öffentlichen Bekanntmachungen im Stadtspiegel an den Eigentümer zeigten. Dass nun wieder ein Zwangsversteigerungstermin angesetzt ist, belegt das ebenfalls.

Immobilienwert wird auf 94 000 Euro geschätzt

Der Wert des zumindest vom äußeren Anschein her sehr maroden Gebäudes wird mit 94 000 Euro angegeben. Für die Einschätzung durfte der Gutachter das Gebäude nur von außen inspizieren. Der Kern des Gebäudes ist etwa 130 Jahre alt, das Ensemble insgesamt gilt als nicht mehr sanierbar. Zur vorigen Zwangsversteigerung befanden sich unter den zahlreichen Besuchern auch Immobilienentwickler, die in jener Boom-Zeit Geld in Betongold anlegen wollten. Ob dieses Interesse angesichts der aktuellen Lage immer noch besteht, wird sich nun zeigen. Beim ersten Termin hatte auch die Stadt Hechingen einen Vertreter als potenziellen Bieter im Saal.