Die Schweizer stimmen heute über eine Drosselung der Zuwanderung ab. Foto: dpa-Zentralbild

In der Schweiz entscheidet das Wahlvolk heute, ob die Zuwanderung so stark wie nie zuvor gedrosselt werden muss. Zur Abstimmung steht die Forderung der Vereinigung Umwelt und Bevölkerung (Ecopop), die Migration künftig gesetzlich auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung zu begrenzen.

Bern - In der Schweiz entscheidet das Wahlvolk heute, ob die Zuwanderung so stark wie nie zuvor gedrosselt werden muss. Zur Abstimmung steht die Forderung der Vereinigung Umwelt und Bevölkerung (Ecopop), die Migration künftig gesetzlich auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung zu begrenzen.

Damit dürften pro Jahr nur wenig mehr als 16 000 Menschen in die Schweiz einwandern - das wäre nur noch etwa ein Sechstel der bisherigen jährlichen Zuwanderung.

Die Regierung in Bern hat die Wähler aufgerufen, die Volksinitiative abzulehnen. Andernfalls könne die Schweiz bilaterale Verträge mit der Europäischen Union nicht mehr einhalten. Das Land laufe dadurch Gefahr, den Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu verlieren. Wirtschaftsverbände warnten vor dem Verlust von Arbeitsplätzen als Folge.

Die Befürworter der sogenannten Ecopop-Initiative erklärten, die Natur und das gesellschaftliche Zusammenleben in der Schweiz würden ohne Begrenzung der Zuwanderung schweren Schaden nehmen. Die Bevölkerungszahl würde dann von derzeit 8,2 Millionen bis 2050 auf zwölf Millionen ansteigen. Dies könne die Schweiz nicht verkraften.

Die rund fünf Millionen Wahlberechtigten waren außerdem aufgerufen, über eine starke Erhöhung der Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank sowie über die Abschaffung von Steuerprivilegien für reiche Ausländer abzustimmen. Bei Umfragen gab es für keine der drei Volksinitiativen eine Mehrheit. Mit Ergebnissen wird Sonntagnachmittag gerechnet.