Verbandsliga: SC Lahr verliert beim Rivalen nach hohem Rückstand am Ende knapp / Sorgen um Daniel Monga
Der Offenburger FV geht weiter ungeschlagen durch die Saison und der SC Lahr ist den Abstiegsrängen nah: Das ist das sportliche Ergebnis des Derbys vom Samstag. Nach einem schweren Zusammenprall rückte das Sportliche jedoch in den Hintergrund.
Verbandsliga: Offenburger FV - SC Lahr 3:2 (1:0). Knapp 75 Minuten waren gespielt. Der SC Lahr war drauf und dran, nach einem klaren 0:3-Rückstand gegen den Offenburger FV doch noch zurück zu kommen. Beim Stande von 3:2 war jeder Ball im Derby besonders umkämpft. Auch Maximilian Leist (OFV) und der Lahrer Daniel Monga gingen mit vollem Einsatz ins Kopfballduell und prallten brutal zusammen. Während Leist nach dem Zweikampf leicht benommen war, war Monga komplett weggetreten. Teamkollege Johannes Wirth war als Erster bei ihm und brachte Monga in die stabile Seitenlage. Nach Abpfiff war der Krankenwagen da und fuhr den Lahrer aus dem Stadion.
Dieser Schreckmoment hallte nach dem Derby nach und die Gedanken von SCL-Coach Oliver Dewes kreisten verständlicherweise nicht um die knappe Niederlage. "Daniel hat hyperventiliert und hat Krampfanfälle gehabt. Er hat mindestens eine schwere Gehirnerschütterung, hoffentlich nicht mehr", so der Lahrer Coach. "Das war ein unglücklicher Zusammenstoß. Auch Leist musste mit einer Gehirnerschütterung raus", beschrieb OFV-Trainer Benjamin Pfahler die Szene und wünschte beiden Akteuren eine gute Besserung.
In der Lahrer Startaufstellung setzte Dewes gegen den OFV auf den gleichen taktischen Kniff, wie schon beim Sieg gegen Teningen. Yannic Prieto agierte im Sturmzentrum, Yasin Ilhan blieb zunächst auf der Bank und Ousman Bojang kam über den Flügel. Doch ging das Konzept gegen die Offenburger nicht so gut auf. Fabio Kinast hatte die erste Top-Chance für die Hausherren, scheiterte jedoch aus wenigen Metern Torentfernung an SCL-Keeper Jona Leptig (12.). Lahr kam in der ersten Halbzeit nur zu Halbchancen. Anders der OFV: Kapitän Marco Petereit leitete den Angriff mit einem öffnenden Pass tief aus der eigenen Hälfte selbst ein, sprintete den linken Flügel runter, bekam die Kugel in den Lauf und verwandelte eiskalt zur Führung (37.). Diese hatte auch bis zur Pause bestand.
Nach dem Seitenwechsel hatte Violand Kerellaj nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff den Ausgleich auf dem Fuß, aber die ehemalige Lahrer und jetzige Nummer eins des OFV, Jonas Witt, parierte stark. Ein Traumpass von Petereit in den Lauf von Kinast brachte anschließend das 2:0 (51.) und nachdem Kinast mit dem 3:0 seinen Doppelpack perfekt machte, schien die Messe gelesen zu sein (63.). Doch die Drei-Tore-Führung des OFV war nur der Beginn von wilden Minuten, in denen der SCL zurückkam. Kerellaj köpfte aus kurzer Distanz im kurzen Eck ein (66.) und Prieto zog davon und lupfte die Kugel geschickt ins rechte Eck (68.). Die komfortable Führung war dahin und Pfahler geriet an der Seitenlinie mächtig in Rage. Die Wasserflasche musste dran glauben und landete krachend an der Bande.
In der Schlussphase hätte das Derby noch eine ganz besondere Wende bekommen können. Der ehemalige Offenburger Torwart Leptig kam für die letzte Chance des Spiels bei einem weiten Einwurf von Andreas Bürkle mit nach vorne. Er kam auch tatsächlich zum Kopfball, doch im Duell der Keeper hatte Witt das bessere Ende für sich und hielt den Sieg fest.
"Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt. Allerdings war der Gegner effektiver", resümierte Dewes. "Wir waren uns nach dem 3:0 zu sicher. Das ist der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann. Es war total unnötig, so ins Schwimmen zu geraten. Aber es war spielerisch richtig gut", so Pfahler.
OFV: Witt; Harter (71. Junker), Weschle (88. Tsolakis), Mugeta (61. Kehl), Leist (79. Hirth), Leopold, Kinast, Kopf, Feger, Petereit, Distelzweig.
SCL: Leptig; Bürkle, Si. Zehnle, Sö. Zehnle (85. Ya. Ilhan), Ha. Ilhan (80. Hammad), Wirth, Bojang, Prieto, Kerellaj, Vogel (58. Stefotic), Monga (76. Lehmann).
Tore: 1:0 Petereit (37.), 2:0 Kinast (51.), 3:0 Kinast (63.), 3:1 Kerellaj (66.), 3:2 Prieto (68.).