Sollen die Feuerwehrabteilungen in der Gemeinde Friesenheim künftig zusammenarbeiten? Darüber wird derzeit in den Räten diskutiert. Foto: Bohnert-Seidel

Dass ein Fachbüro untersuchen soll, ob eine Zusammenlegung der Feuerwehrabteilungen sinnvoll ist, darüber wird in den Ortschaftsräten diskutiert. Schuttern stellt sich ganz klar hinter das Vorhaben, will aber ein Gutachten, das Hand und Fuß hat.

Der Ortschaftsrat von Schuttern steht geschlossen hinter der Notwendigkeit zur Beauftragung eines Fachbüros zur Untersuchung der Zusammenlegung von Feuerwehrabteilungen. Aber nicht ein loses Gutachten ist gewünscht, das wieder für die kommenden fünf Jahre in der Schublade verschwindet, sondern eine klare Handhabung und Umsetzung eines Konzepts hinter dem sowohl die Feuerwehrabteilungen, als auch der Gemeinderat und die Ortschaftsräte mitsamt Verwaltung stehen. Wenn eine Zusammenlegung anstünde, müsste gar in Kauf genommen werden, dass der ein oder andere Feuerwehrangehörige aus den Abteilungen austreten würde. All dieses Szenarien würden die Schutterer mittragen, so der Tenor aus der Ratssitzung am Dienstagabend.

 

Eigentlich sollte der Gemeinderat bereits am 11. November über die Beauftragung eines Fachbüros zur Untersuchung der Zusammenlegung abstimmen. Die Ortsvorsteher haben jedoch ein Veto eingelegt und um Beratung in den Ortschaftsräten gebeten, mit der Begründung: „Nach der Hauptsatzung ist völlig eindeutig geregelt, dass die Angelegenheiten der Feuerwehr vom Ortschaftsrat selbstständig anstelle des Gemeinderats, soweit sie die Ortschaft betreffen, entschieden werden“, so Ortsvorsteher Jürgen Silberer. Er hat sich bei der Entscheidung: „Der Ortschaftsrat ist zu hören“, enthalten.

Über Zusammenlegung ließen sich gute Synergieeffekte erzielen

Bürgermeister Erik Weide, der an der Sitzung teilgenommen hat, erklärte: „Gemäß Rechtsaufsichtsbehörde in Offenburg liegt in dieser Sache die Richtlinienkompetenz eindeutig beim Gemeinderat.“

Der Gemeinderat lege fest, wohin sich die Gemeinde in Sachen Feuerwehr zukünftig entwickeln wird. Guido Leberl (CDU) betonte: „Es geht um eine einvernehmliche Lösung ohne zu streiten.“ Wichtig sei, dass die Ergebnisse des Feuerwehrbedarfplans auch künftig umgesetzt werden. Wenn zugestimmt werde, müsse auch die Zusammenlegung mit aller Konsequenz kommen. „Ober sticht unter“, so sei das eben mit der Dienstaufsichtsbehörde. Dem gelte sich zu beugen, erklärte Martin Buttenmüller (BfS).

Die Schutterer Feuerwehrleute bräuchten für ihren Einsatz von Schuttern nach Friesenheim mehr als sieben Minuten. Mit der Einführung von Tempo 30 in der Bahnhofstraße sei die Tagesverfügbarkeit nicht mehr gewährleistet, weshalb er für Tempo 30 in der Nacht plädiere, in der Zeit von 19 bis 7 Uhr. „Wenn das Gutachten erstellt wird, sollte es auch umgesetzt werden“, so Simon Greiner (CDU).

Roland Mieth (FW) spricht von sehr guten Verbindungen der Feuerwehrangehörigen untereinander. Einer verlasse sich auf den anderen. Über eine Zusammenlegung ließen sich gute Synergieeffekte erzielen. Aktuell sei einer guter Zulauf in der Feuerwehr zu erkennen. Diese jungen Menschen dürfe niemand vor den Kopf stoßen. Die Verantwortlichen müssten „endlich mal in die Pötte kommen“, so Mieth und ergänzte: „Seit 30 Jahren wird daran herumgeeiert.“ Alte Zöpfe gehörten abgeschnitten und sich nicht an alten Paragrafen aufgehalten. „Für mich übernimmt der Gemeinderat die Führungsrolle in der Gemeinde“, sagte Mieth.

Was die Finanzierung betreffe, sollte nicht permanent nach Problemen gesucht werden, so Marco Lippmann (CDU). Bei einer Zusammenlegung aller fünf Abteilung, würde es wahrscheinlich zu Austritten kommen, aber danach wird es wieder bergauf gehen. Federführend seien alle aktuellen Führungskräfte in der Feuerwehr ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Seit 20 Jahren sei für diese Führung erkennbar, dass etwas geschehen müsse.

Platzmangel

Das Feuerwehrhaus in Schuttern platzt seit vielen Jahren aus allen Nähten. Immer wieder wurde angebaut. Der Platz reicht dennoch nicht. Das Feuerwehrhaus in Schuttern wurde im Jahr 1969 erbaut. Davor befand sich die Feuerwehr im Rathaus in Schuttern. Bis ins Jahr 2005 hat sich die Volksbank Lahr in den Räumen befunden, die heute als Mannschafts- und Versammlungsraum zur Verfügung stehen. Die Feuerwehr-Abteilung hatte sich bis dahin den Raum mit dem Gesangverein im Vereinshaus geteilt. Im Jahr 2006 wurde die Fahrzeug- und Gerätehalle renoviert. 2022 erhielt die Feuerwehr einen zusätzlichen Raum über der ehemaligen Werkzeughalle des Ortsteilmitarbeiters und hat diese mehrheitlich in Eigenleistung eingerichtet.