„Die Badeperlen“ holten sich Zunftmeister Robert Baier und Ansager Gerd Angst auf die Bühne und besingen so manchen Tipp für den Haushalt. Foto: Riedlinger

Mit einem rund dreieinhalbstündigen Programm ließ es die Narrenzunft Wellendingen am Fasnetssamstag einmal mehr krachen. Die Gäste in der voll besetzten Halle hatten sichtlich ihren Spaß, die Stimmung war famos.

Schon zu Beginn boten die 22 Tänzerinnen der Wilflinger Formation „IceCube“ einen optischen Höhepunkt und begeisterten mit ihrem Tanz „Heroes on the Dancefloor“.

 

Gerd Angst führte nach 23 Jahren zum letzten Mal durch das Programm. Er wurde am Ende des Abends vom Publikum mit stehendem Applaus für seine vielen Auftritte belohnt.

Denn nicht nur in so manchem Sketch oder Narrenstück, sondern auch als „der kleine Spitz“ war er viele Jahre nicht wegzudenken.

Er wusste nun zu erzählen, dass in Rottweil bereits jetzt die Weinbergschnecken für die Gartenschau bestellt würden. Er erzählte von einem Wellendinger Bürger, der kurz hinterm Ortsschild feststellen musste, dass er den angehängten Wohnwagen verloren hatte.

Tipp für Geizige

Und kleiner Tipp für Geizige: vor Weihnachten kann man auch zwei Kerzen anzünden und die vor den Spiegel stellen – macht insgesamt dann auch vier. „Kleiner Spitz, wenn dein Vater dein Zeugnis sieht, bekommt er graue Haare!“ Antwort: „Nein, dann freut er sich; er hat nämlich eine Glatze!“

„Dia Neigschmeckta“ am Badestrand im Liegestuhl hatten jede Menge Zeit und ließen es sich nicht nehmen, so manches Dorfgeschehen durch den Kakao zu ziehen.

Mitten auf der Bühne nahmen danach die „Badeperlen“ ein Bad und haderten zunächst mit dem Gewicht, hatten sie doch wohl figürlich etwas zugelegt: „Wenn wir so weiterfressen, bekommen wir bald in Wellendingen unsere eigene Postleitzahl.“

Doch sie ließen es sich nicht verdrießen, holten zum Vergnügen des Publikums Zunftmeister Robert Baier und Gerd Angst in ihr Bad. Für sie ist Zewa die Allzweckwaffe schlechthin im Haushalt: „Wenn das Klopapier ausgegangen ist oder der Vogel dich von oben trifft – dann hilft Zewa!“

„Der einzig wahre Weg“

Beim Theaterstück der Narrenzunft lernte das Publikum, dass „der einzig wahre Weg in Wellendingen“ natürlich nur der Adventsweg sein kann. Da wurde Feuerwehr-Abteilungskommandant Hannes Amann gleich mal angehalten, ein „mobiles Atomkraftwerk auf Anhänger“ als Stromversorgung zu bringen.

Hört mal alle her: Der Wellendinger Adventsweg ist „der einzig wahre Weg in Wellendingen“. Foto: Riedlinger

Dass ein Bürger in der Rottweiler Straße Kohlebriketts produziert habe, hörte der verblüffte Zuschauer. Er hatte wohl den Timer für die Pizza im Ofen viel zu lange eingestellt und war inzwischen eingeschlafen.

Sogar die Feuerwehr arbeite inzwischen an einem Home-Office-Konzept – ein Kaminbrand in der Junggesellen-WG zweier Feuerwehrleute mache es möglich. Viel zu erzählen hatten Andreas Peter und Leon Fuchs als Lebkuchenmännle. So hatte ein Paar zur Hochzeit eingeladen und um Rückmeldung gebeten, aber dafür kein Datum in der Einladung genannt.

Fitness mit E-Scooter

Ein Sportler war von Wellendingen mit dem E-Scooter an die Saline ins Fitness-Center gefahren. Auf dem Rückweg macht der Akku beim Kreisverkehr Neufra schlapp – den ganzen restlichen Weg musste er den E-Scooter schieben.

Und bei einem Narrenrat habe sich der Kittel mit den vielen Orden so gespannt, dass man Angst haben müsse, alle Augenblicke von einem wegspringenden Orden erschossen zu werden.

Nicht nur für die Damenwelt im Publikum zeigten drei Sportler mit „Fit for Fasnet“ ihre Trampolinnummer und erhielten johlenden Beifall. Das Publikum war begeistert und feierte den bunten Abend der Narrenzunft und noch bis tief in die Nacht.