Ein närrisches Treiben rund um die Welt erlebten die Besucher des Zunftballs. Doch für den Narrenausschuss gab es auch den einen oder anderen Kulturschock. Vergleicht man nämlich die Gondelhochburg mit dem Neckarstädtchen, ist das Urteil eindeutig.
Mit dem diesjährigen Motto zum Zunftball „Carneval International“ war die Karnevalswelt zu Gast in der Sulzer Stadthalle.
Fantasievolle Verkleidungen boten den richtigen Rahmen für ein gut dreistündiges anspruchsvolles und tolles Programm. Traditionell begrüßte die „Original Sulzer Narrenkapelle“ die Gäste dieses Jahr als die zehn Chinesen mit der Quetschkommod verkleidet auf der Treppe in der Stadthalle und sorgte schon beim Ankommen der Besucher für eine gute Laune.
Salzsieder sorgen für Stimmung
Der Narrenkapelle war es dann auch vorbehalten, die zahlreichen Sulzer Narren musikalisch mit dem Sulzer Narrenmarsch in die Halle und auf die Bühne zu führen.
Als ersten Höhepunkt zeigten die Sulzer Weißnarren, der Narro und der Salzsieder ihren „Original Sulzer Formationstanz“ und brachte schon die richtige Stimmung in den Backsteinbau.
Die Lacher sind da
Natürlich durfte der Einsatz der Sulzer Hexen mit ihrem schaurig-schönen Hexentanz, der schon Jahrzehnte nicht verändert wurde und von zwölf Glockenschlägen angekündigt wird, um ihr „Hexenfeuer“ nicht fehlen.
Die Fasnetsgruppe G und G hatte es nicht gescheut, die Stars und Sternchen aus Hollywood zum munteren Filme-Raten nach Sulz in den Backsteinbau zu holen. Mit dem ‚menschlichen Buzzer‘, der mit dem Hammer beim richtigen Raten eins auf den Kopf bekam und das ‚menschliche Licht‘ samt Ton auslöste, hatte die Gruppe die Lacher auf ihrer Seite.
Auf nach Venedig
Sie brauchen keine Bühne, sie fühlen sich am wohlsten inmitten des Publikums und brachten ihre Instrumente zum Glühen und die Stadthalle zum Kochen. Gewandet mit ihren gelben Perücken und dem 18.er Shirt trieben die „18-Stunden-Musiker“ ihr Publikum förmlich auf die Bänke und feierten eine sensationelle Party mit ihnen. An dieser Stelle sei der Vergleich mit dem Wein erlaubt: „Je älter je besser“.
Der Narrenausschuss entführte die Besucher mit seinem Handpuppen-Theater nach Venedig zum Karneval, musste aber recht schnell feststellen, dass das nicht ihr Metier ist, sondern die Sulzer Fasnet im Städtle.
Flotte Outfits im Samba-Röckchen
„Sie dir mal unsere Hexen an, wie die tanzen, unsere Narromaske ist doch die schönste“ erkannten sie – und kehrten wieder an den Neckar zurück.
Der männliche Narrenrat wagte sich recht knapp bekleidet im Samba-Röckchen zum Karneval ins Sambadrom, das Herz des Karnevals in Rio Rio de Janeiro.
Es braucht Zugaben
Wenn jetzt auch figurtechnisch die Narrenratsmänner nicht ganz mit den Sambatänzerinnen in Rio konkurrieren konnten, so konnten sie doch in der „B-Note“ mit ihrer Ausstrahlung und der Choreographie durchaus überzeugen und auch punkten.
Das war natürlich auch dem närrischen Volk, vor allem den Frauen, nicht entgangen und so kamen die „Sambaler“ nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Ein unvergesslicher Abend
Immer wieder ein Augen- und Ohrenschmaus sind die Sulzer Guggenmusiker, die „Pink Pämpärs“ in ihren tollen Kostümen. Recht voluminös und mit einer vollen Klangfülle füllte die Gruppe den Backsteinbau mit ihren „schrägen“ Tönen und heizten den Besuchern kräftig ein. Mit ihren 40 Musikern brachte die Gruppe mit ihrer Spiellust die Sulzer Stadthalle zum Bersten.
Mit ihrem Programm zeigten die Sulzer Narren im Backsteinbau, wie vielfältig und in welch friedvoller Atmosphäre, die Fasnet generationsübergreifend mit einem unvergesslichen Abend für die vielen närrischen Gäste sein kann.
Die „Band“ heizte die Stimmung in der Stadthalle immer wieder an und sorgte für beste Unterhaltung.