Donald Trump (Hans-Jörg Dierstein) hielt eine klare Ansprache. Foto: Fritsche

Zu seinem hundertjährigem Jubiläum stand der Schramberger Hansel ganz im Mittelpunkt des Zunftballs, selbst „Donald Trump“ hielt eine Rede.

Hatte die Stimmung im Bärensaal schon vor dem Einzug von Kleidlesträgern und Stadtmusik Höhen erreicht, verdoppelte sie sich noch beim tosenden Brezelsegen. Und bis zum Ende des Balls sollte sie nicht abflachen. Und das alles vor der grandiosen Bühnenkulisse eines schönen Schrambergs. Die Elfer als „Stars und Sternchen“, von Charly Chaplin über Elvis und Marylin Monroe (die aus dem großen Geschenkpaket sprang) bis Tina Turner und Freddie Mercury und weitere gratulierten dem Jubilar mit einem Auftritt. Der Hansel – immer auf der Bühne an diesem Abend – nahm es gelassen, aber mit Genugtuung.

 

Es folgte im weiteren Verlauf ein bunter Strauss fulminanter Gesangs- und Tanznummern: So das Kinder- und Jugendballett (Leitung Stefanie Melvin, Stefanie Rauch), „100 Jahre Hansel-(krausel)“ der Elferfrauen, das Zunftballett (Leitung Ann-Katrin Brantner, Lara Kiolbassa), die Artistik-Nummer des SG Schramberg (Leitung Anja Brändle, Katja Loher) und der Showtanz des Männerballetts der Stadtmusik. Jedes mal forderte das Publikum als Zugabe die Wiederholung. Mit Klatschen, Johlen und Pfiffen für die Darbietungen war es immer mit Begeisterung dabei.

Die Texte auf der Fasnet dürfen derb, deftig und streckenweise zotig sein. „Wokeness“ war zur Freude des Publikums abgeschrieben. Tobse Dold erfüllte als Moderator ohne Scheu vor „Cancel Culture“ die Erwartungen des Publikums wieder voll. Er musste manchmal nur Luftholen zum Sprechen, da lachten die ersten schon, nach der Pointe dann alle. Auch Max und Sebastian Neudeck griffen zusammen mit Fabian Riesterer beim Bütten-Sketch „Brunsnummer“ in die vollen. Keine Überraschung, denn die Texte hatte Udo Neudeck verfasst. Nicht nur die Lauterbacher, auch viele lokale Größen und lokalpolitische Gegebenheiten bekamen ihr Fett weg.

Auch Donald Trump (Hans-Jörg Dierstein) blieb in der Bütt seinem Ruf der klaren Ansprache treu. Rottweil taufte er zu Schramberg-Ost um, Richtung Lauterbach kommt eine Mauer – nur zwei von vielen Beispielen.

Großes Finale

Vor der Schlussnummer sorgte Dominik Dieterle mit dem Lied „Manchmal wünsch ich mir ich wär ein Hansel“ für eine besondere Stimmung und ein Moment des Innehaltens bei soviel tänzerischer Bewegung. Der „Happy Birthday“-Tanz (Leitung Daphi Finkbeiner) durch die Zeit, angefangen im Jahr 1920, führte danach zum großen Finale, zu dem sich all Akteure auf der Bühne versammelten, um dann durch den Mittelgang wieder aus zumarschieren. Lange noch in der Nacht wurde dann geschwoft zur Musik der „Saure Kuttla“ (Leitung von Dominik Dieterle).

Vor der so wichtigen Wahl hatten der Verlauf und die tolle Stimmung des Abends gezeigt: Die Schramberger (jedenfalls die Akteure und das Publikum im Saal) begegnen Wirtschaftsrezession, Sorgen vor der künftigen US-Politik und dem Krieg mit Kreativität, Power, trotzigem Optimismus und Zusammenhalt.

Beitrag zum Gelingen

Technik und Bewirtung
Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Zunftballs lieferten nicht nur die perfekte Musikauswahl, sondern auch die Ton- und Lichttechnik von Dominik und Dennis Dieterle sowie Christoph Mauch. Perfekt bewirtet wurde von der Spielvereinigung 08. Nicht zu vergessen die Truppe des Technischen Hilfswerks, die für einen geordneten Eintritt und Zugang zum Saal sorgten.