Vorübergehend werden zwei Flüchtlingsfamilien im Wohnteil der Grundschule in Mönchweiler unterkommen. Foto: Hettich-Marull

Für Bürgermeister Rudolf Fluck und die Verwaltung der Gemeinde Mönchweiler kam es nicht überraschend: Die Gemeinde Mönchweiler steht in der Verpflichtung, geflüchtete Menschen aufzunehmen.

Mönchweiler - "Bei den letzten Verteilungen waren wir außen vor – auch weil die Stadt Villingen-Schwenningen freiwillig mehr Flüchtlinge aufgenommen hatte, als gefordert", so Fluck. Davon hätten die Umlandgemeinden profitiert – jetzt sind sie aber gefordert. Die Menschen seien natürlich willkommen – die Unterbringung stelle die Gemeinden jedoch vor größere Aufgaben. Der Landkreis hat nun zehn Menschen zur Anschlussunterbringung der Gemeinde Mönchweiler zugewiesen. Zwei Familien sollen es werden, jeweils mit Kindern. "Diese müssen wir jetzt seitens der Gemeinde adäquat unterbringen." Als Übergangslösung hat man sich für eine Unterbringung im Wohnteil der Grundschule entschieden. "Das kann und soll aber keine Dauerlösung sein."

Sanierung des Grundschulgebäudes steht an

Denn in den kommenden Jahren steht ja die Sanierung des Grundschulgebäudes an, hier soll der Wohnteil einbezogen werden. Insgesamt sieht Bürgermeister Fluck eine Aufnahmeverpflichtung von rund 30 Personen gegeben. "Die Lage hat sich zugespitzt – rund 50 Personen werden monatlich auf unseren Landkreis verteilt." Man sei hier in der Verantwortung, diese Menschen entsprechend des Erfüllungsstandes aufzunehmen. Die zwei Familien werden Mitte Januar in Mönchweiler ihre Wohnungen beziehen. Aufgrund des fehlenden kommunalen Wohnraums sieht sich die Verwaltung gezwungen, alternative Lösungen zur Unterbringung zu finden. "Wir haben keinen Einfluss auf die ausgewählten Personen, die uns zugeteilt werden – es können auch Einzelpersonen darunter sein, die kleinere Wohneinheiten brauchen."

Seit Dezember werden Möglichkeiten geprüft

Bereits seit Anfang Dezember ist man dabei, anhand von Leerständen Möglichkeiten der Unterbringung zu prüfen. Jetzt wendet sich Fluck an die Einwohner seiner Gemeinde und bittet dringend darum, verfügbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. "Wir als Gemeinde treten als Mieter auf – die Wohnungsbesitzer können sich auf einen regelmäßigen Mieteingang verlassen." Dabei appelliert der Rathauschef an das soziale Gewissen der Menschen. Er wisse, dass sich in der Corona-Pandemie Probleme und Unsicherheiten wie eine große Wand vor vielen aufgebaut haben – doch die geflüchteten Menschen hätten sich ihre Situation nicht freiwillig ausgesucht. "Diese Menschen tragen ein besonderes Schicksal und brauchen ein Stück Mitgefühl und Unterstützung von uns." Dabei sei es nicht getan, dass sie nur ein Dach über dem Kopf haben. "Sie brauchen Hilfe und sollten in unserer Gemeinde ein Stück Heimat finden." Das könne die Gemeinde aber mit einem Integrationsbeauftragten in Teilzeit nur bedingt abdecken. Den teilt sich Mönchweiler mit Königsfeld und Unterkirnach.

Wohncontainer als letzte Möglichkeit

"Wir brauchen Menschen, die uns hierbei unterstützen und Hilfe bei der Integration leisten." Man müsse nun gemeinsam an den Möglichkeiten einer sozialen Integration arbeiten. "Es kann nur in einem Miteinander aus Gemeinde, Kirchen, der Generationenbrücke, den Vereinen aber auch der Bürger funktionieren." Sollten sich keine Möglichkeiten für eine Unterbringung auftun, müsste die Gemeinde einen Standort für die Aufstellung von Wohncontainern ins Auge fassen. "Wir hoffen natürlich, dass wir diese letzte Option nicht ziehen müssen", erklärt Fluck. Falls der Fall jedoch eintrete, dürfe das nur eine vorübergehende Lösung sein. Die kommunal zur Verfügung stehenden Räume reichen allerdings für die Unterbringung keinesfalls aus. In den zwei Jahren Pandemie habe man gefühlt, was es heißt, füreinander da zu sein – dieses Füreinander da sein wünscht er sich nun auch für die Flüchtlinge in der Gemeinde.