Foto: Peter Morlok

Der Schauspieler Karlheinz Hartmann, der den Bürgermeister im Komödianten-Duo „Hannes und der Bürgermeister“ verkörperte, ist tot. In Horb hatte er seinen letzten Auftritt. Dort war er zusammen mit seinem kongenialen Partner gerngesehner Gast.

Der schwäbische Schauspieler Karlheinz Hartmann, der den Bürgermeister im Komödianten-Duo „Hannes und der Bürgermeister“ verkörperte, ist tot. Er starb bereits am 29. August.

Noch vor wenigen Wochen begeisterte er mit seinem Bühnenpartner Albin Braig, der den schlitzohriger Amtsboten Hannes spielte, in der Hohenberghalle in Horb bei ihrer Abschiedstournee „Ade – `s war schee“ an zwei Tagen sein Publikum. Es sollten seine beiden letzten Auftritte sein. Sein Bühnenpartner Albin Braig erinnert sich im Gespräch mit der DPA an das Horber Gastspiel „vor einem großen begeisterten Publikum“.

Die letzten Auftritte in Horb wurden gefeiert

Aus allen Teilen des Landes waren die Menschen nach Horb geströmt, um den Königen des schwäbischen Humors Ade zu sagen. Die große Halle war an beiden Tagen bis auf den letzten Platz gefüllt. Doch dass es ein Abschied für immer wird, das ahnte bei diesen Vorstellungen noch niemand, obwohl ein sichtlich krankheitsbedingt Karlheinz Hartmann einige gravierende Texthänger hatte und sich offensichtlich mühsam durch diese Abschiedstournee – die eigentlich noch bis in den Dezember hinein gehen sollte – quälte.

Hartmann, der sich zusammen mit Albin Braig, der als bauernschlauer und volkshochschulgebildeter Amtsbote Hannes stets seinem Bürgermeister die Welt erklärte und ihn aus so mancher Bredouille rettete, kalauerten sich schon seit 1985 durch die schwäbische Landschaft. Seit fast 40 Jahren waren die Stars der »Mäulesmühle« ein eingeschworenes Duo und trotz den gefühlt täglichen Auftritten in den dritten Programmen des SWR gerngesehene Gäste auf den Live-Bühnen des Landes. Immer wieder auch gerne in Horb, wo sie auf ein begeistertes und treues Publikum trafen.

“Pfundskerl“ hat sein Publikum nie enttäuscht

Man kannte den „Bürgermeister“ als „Pfundkerl“ wie man hierzulande sagt. Immer gut genährt, seinem geliebten Rostbraten weder auf der Bühne noch im echten Leben abgeneigt, kam er bei dieser Abschiedstournee geradezu abgemagert auf die Bühne. Man sah ihm an, dass ihm das Laufen schwerfiel, dass er sich mühsam durch die Sketche schleppte und doch alles daransetzte, sein Publikum nicht zu enttäuschen. Ein Vorhaben, dass ihm trotz aller Schwierigkeiten an beiden Abenden gelang.

Nun hat der Bürgermeister sein Amtszimmer hinter sich zugeschlossen und die Bretter, die für ihn die Welt bedeuteten, für immer verlassen. Mit ihm ist auch die Kultserie „Hannes und der Bürgermeister“ gestorben, denn Karlheinz Hartmann ist nicht zu ersetzen. Dies machte auch sein Freund Albin Braig (der bereits mit Hartmann in die Schule ging und vor der Schauspielerei mit ihm in den 1970er Jahren in Stuttgart ein Elektronikunternehmen gegründet hatte, das sie gemeinsam führten) klar.

Im Rahmen einer Sondersendung, die der SWR bei Bekanntwerden der traurigen Nachricht am 7. September sofort in sein drittes Programm einband, machte Braig deutlich, dass er und sein Kumpel Karle – wie er den Verstorbenen nannte– untrennbar mit dieser Rolle verbunden sind.

Mit Karlheinz Hartmann ging ein besonderer Mensch. Ein schwäbisches Original, das auf der Bühne aufbrausend und rechthaberisch sein konnte, der jedoch im Privatleben das genau Gegenteil war. „I will am liebsten mei Ruh“, sagte er einmal.

Auch im Tod „sei Ruh“ – anonym beigesetzt

Nun hat er sie auf dem Herrenberger Friedhof gefunden. Dort wurde er, damit er auch weiterhin „sei Ruh“ hat, anonym begraben. „Ade Bürgermeister, ade Hannes – `s war schee mit euch Zwei“ bleibt da am Schluss nur noch zu sagen. Ihr treues Horber Publikum wird sie auf jeden Fall vermissen, denn es waren immer kostbare Momente, wenn „Hannes und der Bürgermeister“, auch auf Einladung des Schwarzwälder Boten, hier auftraten.