Zum Start in die Wintersaison am Samstag bietet der Europa-Park neue Shows, eine Märchenausstellung zu Hans Christian Andersen und ein neues virtuelles Abenteuer. Trotz aller Krisen ruft Park-Chef Roland Mack zum Optimismus auf.
Rust - Die Wintersaison einzuführen, sei 2001 ein wichtiger Schritt gewesen, der viel Mut bedurft hätte. Aber es passiere ja häufiger, dass der Europa-Park vieles anpacke, wo viele vorab nicht an den Erfolg glaubten, so Roland Mack. Seine Botschaft in der Winterpressekonferenz lautet: Optimismus. "Ich glaube, es lohnt sich, an die Zukunft zu glauben – auch wenn es holprig wird", erklärte er auch namens des Familienunternehmens.
Bisher beste Sommersaison: Roland Mack sprach von einem "hervorragenden Jahr" für den Europa-Park trotz aller Widrigkeiten der vergangenen Jahre – "Brand, Pandemie eins und zwei, neun Monate Schließung, bis hin zum Ukraine-Krieg und der Energiekrise". Später sprach Mack sogar von der "besten Saison bisher". Trotzdem sei es Herausforderung genug, nach vorne zu schauen, angesichts fehlender Sicherheiten. Er sehe 2023 optimistisch entgegen: Die Buchungszahlen seien gut, die 5800 Betten der Park-Hotels nahezu beständig ausgebucht.
Erfolgsmodell "Rulantica": "Die höchste Investition in der Geschichte des Familienunternehmens", der Wasserpark Rulantica, sei aufgrund seiner geschlossenen Hülle eine Herausforderung für den Park gewesen, berichtet Mack. "Das kann ja nicht so schnell einfach größer werden", erläuterte er. Inzwischen hat die 2019 eröffnete Wasserwelt große Preise gewonnen, zuletzt den EWA Jubilee Award 2022. Die Gäste seien sehr zufrieden und die Besucherzahlen hoch. Ihre neue achtspurige Wettkampfrutsche von Pro Slide, die in den nächsten Monaten in Betrieb gehen soll, sei die längste ihrer Art weltweit.
Weltneuheit "Eatrenalin": Das am 4. November eröffnete Restaurant "Eatrenalin" sei eine "mutige Investition " gewesen, betont Roland Mack. Umso erleichterter seien alle über den Erfolg: "Die Gäste nehmen es extrem gut an. Der Online-Buchungsbereich bringt das Produkt extrem gut an den Markt". Zudem gebe es eine Riesenchance das Produkt weltweit auszurollen: "Es gibt kein vergleichbares Restaurantkonzept in Asien oder Amerika", so Mack. Eatrenalin hat bereits mit der "Goldenen Palme" eine Auszeichnung erhalten.
Herausforderung Energiekrise: Die hohen Preise für Energie seien auch für den Europa-Park eine Riesen-Herausforderung, erklärte Roland Mack. Der Europa-Park hat Gas bis Ende 2023, vorausgesetzt es gebe keine stattlichen Restriktionen aufgrund einer Notfallstufe, so Roland Mack. Beim Strom wisse man jetzt schon, dass man Millionenbeträge im zweistelligen Bereich zuschießen müsse. "Das tut ganz schön weh", so Mack. Die Ticketpreise 2022 habe man halten können, "die Eintrittspreise für 2023 leider nicht". Aber man habe die Kostensteigerungen nicht voll an die Besucher weitergegeben, betont Mack. 80 Prozent der Besucher, etwa fünf Millionen Gäste seien Wiederholer. "Sie sind die Basis unseres Erfolgs. Wir wollen sie bei der Stange halten."
Nachhaltigkeit und Weihnachten: Mit 3000 Tannen wird der Park auch dieses Jahr zur Wintersaison glänzen: Das Thema Nachhaltigkeit liege dem Park seit Jahren am Herzen, es gebe einen eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten, betonte Mack. Aber: "Eine Weihnachtsöffnung ohne Weihnachtsbäume und Beleuchtung würde nicht funktionieren." Der Europa-Park habe ein "Relightning", also eine Erneuerung seiner Lampen in Sachen Energieeffizienz, gemacht, was ihn "Millionen gekostet" habe. "Wenn wir alle Tannenbäume ausmachen, sparen wir vielleicht 50 Kilowatt", so Mack. Trotzdem sollen die Bäume nun schon statt wie sonst erst um Mitternacht bereits kurz nach der Parkschließung erlöschen. Zudem soll die neue Photovoltaik-Anlage für 15 Millionen Euro ab 2023 dafür sorgen, dass der Park im Sommer CO2.
Systemrelevanz: "Die Menschen wollen zusammen was erleben", erklärt Roland Mack sich das hohe Buchungsverhalten rund um den Europa-Park und seine Veranstaltungen. Wenn er an die viele psychischen Erkrankungen denke und in die Augen der Kinder sehe, die sich freuen und im Park ihre Alltagssorgen vergessen würden, frage er sich: "Warum sind wir eigentlich nicht systemrelevant? Wir sind schließlich eine Freizeitgesellschaft und es ist eine große Aufgabe, die wir da leisten."
Europa-Park vorne dabei: die höchsten Achterbahnen in Deutschland
Neue Achterbahn: Die Bauarbeiten zum neuen Themenbereich Kroatien mit der neuen Achterbahn Voltron-Coaster seien im Plan. Das Landratsamt mit Landrat Frank Scherer habe innerhalb von sechs Wochen die Baugenehmigung dafür ausgestellt. Übrigens die erste digitale – von der Antragsstellung bis hin zur Genehmigung und der Rechnung. "Überschaubar, klar, schnell. Es macht Spaß mit der Behörde zu arbeiten", lobte Mack.
Soziales Engagement: "Es ist uns ein Anliegen anderen zu helfen, ohne den das Ziel des Unternehmens aus den Augen zu verlieren", betont Roland Mack auch mit Verweis auf das Engagement seiner Frau Marianne und seiner Schwägerin Mauritia. Unter dem Motto "Herzen öffnen" gebe der Park jährlich zweistellige Millionenbeträge für soziale Projekte aus.
Zirkus-Revue: Auch dieses Jahr wird es wieder eine – im Eintritt inbegriffene – "Zirkus Revue" geben, allerdings ist sie in die Nähe von "Griechenland" angesiedelt. Die Gäste erwartet in einem warmen Bereich eine Show mit Tänzern, Sängern und Akrobaten. Die Zuschauer können die künstlerische Ausführung am Boden bis in die Decke bewundern, von der sich ein Seiltänzer herablässt.
"Josefinas Winterreise": Auf dem See bei "Josefinas kaiserliche Zauberreise" in "Österreich" erwartet die Besucher die Seeshow "Josefinas Winterreise" – mit einer leuchtenden Bootsfahrt. Die Euromäuse "Ed" und "Edda" heißen die Kaiserin mit Tanz und Feuerwerk willkommen.
"Das Phantom der Oper": Auch die Virtual-Reality-Attraktion Yullbe laufe "wie verrückt", so Roland Mack. Ab der Wintersaison kommt nun das Abenteuer zu Andrew Lloyd Webbers Musical "Phantom der Oper" dazu. Dieses befindet sich im wiedererrichteten Traumzeit-Dome bei "Griechenland".
Ausstellung über Märchenautor: In Zusammenarbeit mit dem Verein Märchenland gibt es in der Wintersaison im "Blue Fire Dome" eine Ausstellung zu dänischen Märchenautor Hans Christian Andersen – mit Scherenschnitten, Bildern und geplanten prominenten Gästen, wie Organisatorin Miriam Mack verriet.
Neue Winterbäckerei: Mit "Kambly" hat der Europa-Park nun nach Lindt sei eine zweite Schweizer Firma mit ins Boot geholt. Das Familienunternehmen bietet in einem Pavillon beim Themenbereich "Frankreich" Plätzchen an. Zudem können Kinder dort ihr eigenes Lebkuchen-Herz gestalten.
Wintersaison im Europa-Park: Samstag geht's los
Die Wintersaison des Europa-Parks beginnt am Samstag, 26. November, und geht bis zum 8. Januar 2023 und vom 13. bis zum 15. Januar 2023. Am 24. und 25. Dezember ist der Park jedoch geschlossen. Eintrittskarten für Erwachsene gibt es, je nach Tag, für 55 oder 62 Euro.