Das Wetter soll schön werden. Schön genug, um den Grill anzuwerfen? Falsche Frage, denn die Antwort, wann der richtige Zeitpunkt zum Angrillen ist, lautet: wann immer man möchte. Wir liefern die wichtigsten Tipps zum Start in die Grillsaison.
Bald kommt der Frühling – und endlich versprechen auch die kommenden Tage langsam wärmer und schöner zu werden. Für viel die idealen Bedingungen, um die Grillsaison schon jetzt zu starten.
Ob mit Elektro-, Holzkohle- oder Gasgrill – im heimischen Garten, auf dem Balkon oder am Grillplatz in der freien Natur – Grillen, das ist hierzulande quasi schon ein Kulturgut. Kaum jemand will ganz darauf verzichten, leckeres Essen auf Flamme und Glut zur Perfektion zu rösten.
Doch wie startet man am besten in die Grillsaison? Woran muss man denken und was muss erledigt werden? Und wie können Temperaturzonen den Grillspaß beeinflussen? Wir haben bei Oliver Bösinger, Teamleiter der Grillmeister von „Bösi’s Cook & BBQ“ aus Schramberg, nachgefragt und liefern die wichtigsten Tipps und Tricks zum perfekten Angrillen.
Für Bösinger, der sich mit seiner Frau Nicole und einigen Freunden dem Grillen verschrieben hat und mit seinem Team schon bei diversen Grillmeisterschaften – nicht selten mit Erfolg und gewonnenen Preisen – teilgenommen hat. Für die „Bösi’s“ gibt es keine Grillsaison – anders gesagt, es wird das ganze Jahr über gegrillt. Aus jahrelanger Erfahrung als Grillmeister kann Bösinger daher gute Tipps, nicht nur zum Angrillen sondern auch zum Grillen im Allgemeinen liefern.
Den Grill grundreinigen und sauber halten
Gerade zum Start in die Grillsaison sollte man den Grill nochmals grundreinigen. Auch sonst sei es, laut Bösinger, wichtig, den Grill sauber zu halten. „Aschereste können die Luftzufuhr blockieren und den Geschmack des Steaks verderben. Daher sollte der Grillrost und der Grill nach dem Abkühlen ordentlich gereinigt werden. Dann lässt sich der Grill auch besser und sauberer verstauen.“
Sicherheit geht vor!
Vor der Nutzung von Brennspiritus warnt der Grillmeister. Der Grund: „Sicherheit geht vor! Brennspiritus sollte daher auf keinem Fall verwendet werden.“ Nicht nur der Spiritus sondern auch die Dämpfe seien hochentzündlich.
Bösinger empfiehlt daher die Verwendung von Brennpaste, speziellen Grillanzündern oder Ähnlichem. „Der flüssige Spiritus hält sich zudem noch lange an der Glut“, fügt Bösinger hinzu, „und die Inhaltsstoffe können das Grillgut geschmacklich ruinieren.“
Hitzebeständiges Öl zum optimalen Grillergebnis
Den Grillrost sollte man vor dem Grillen mit hitzebeständigem Öl, etwa Raps- oder Sonnenblumenöl, einreiben. Das führe zu optimalen Grillergebnissen. „Beide Sorten sind ausreichend hitzestabil. Mit Küchenpapier, das du vorher in Öl tränkst, kannst du den Rost ganz leicht einfetten. Einfach gleichmäßig über den Rost wischen.“
Nur ein heißer Grill ist ein guter Grill
„Nur ein heißer Grill ist ein guter Grill“, erklärt Bösinger. Erst wenn der Grill seine Betriebstemperatur erreicht hat, könne mit dem Grillen angefangen werden.
Dabei benötigt laut Bösinger ein Gasgrill etwa zehn Minuten und ein Holzkohlegrill meistens zwischen 30 und 40 Minuten. „Beim Holzkohlegrill kann man die Temperatur ein wenig an der Kohle „ablesen“: Ist die Holzkohle komplett mit einer grauen Schicht überzogen, kann es losgehen.“
Grillfleisch rechtzeitig salzen und aus der Kühlung holen
Damit das Fleisch nicht zu trocken wird, sollte man es etwa 20-30 Minuten vor dem Grillen oder erst nach dem Grillen salzen, erklärt Bösinger. „Direkt vor dem Grillen, also bevor Du das Fleisch auflegst, sollte es nicht gesalzen werden.“ Zudem sollte das Fleisch früh genug aus der Kühlung geholt werden, damit es gleichmäßig gart. Zimmertemperatur sei dabei ideal.
Zudem sollte das gegrillte Fleisch nicht auf dem Grill warmgehalten werden, da es sonst austrocknet. Bösinger empfiehlt stattdessen, sogenanntes „Butcher Paper“ zur Hand zu haben und das gegrillte Fleisch darin einzuwickeln, um es warm zu halten.
Temperaturzonen helfen beim perfekten Grillen
Bösingers Tipp für alle, die gerne Steaks grillen: „Zwei Temperaturzonen sorgen für den perfekten Steakgenuss. In einer Zone sorgt man mit hohen Temperaturen für eine schöne braune Kruste und die typischen Röstaromen. Eine Zone mit weniger Hitze lässt das Steak schonend und saftig garziehen.“
Auf dem Holzkohlegrill würde das durch eine unterschiedliche Verteilung der Glut funktionieren, beim Gasgrill kann man die Gasmenge regulieren. Unterschiedliche Höhen des Grillrosts würden dabei selbstverständlich auch helfen.
Grillgemüse – bunt, frisch und lecker
„Am besten eignen sich zum Grillen die Gemüsearten, die wenig Wasser enthalten.“ Dazu gehören laut Bösinger etwa Pilze, Maiskolben, Paprika, Kürbis oder auch Auberginen. Sein Tipp: „Mit Salz, Kräutern, Zitrone, guter Butter oder auch etwas Zucker verfeinert, kann das Gemüse in kleinen Grillschalen mit auf den Rost. Die Garzeit beträgt etwa 20 Minuten.“
Mut zum frühen Angrillen
Kalte Temperaturen sollten dem Grillspaß nicht schaden. Mit der richtigen Kohle oder guten Briketts verbraucht man beim Grillen an kälteren Tagen kaum mehr Brennmaterial als an warmen Abenden. Gegen die frühe Dunkelheit hilft dem vorbereiteten Grillmeister zudem eine Stirnlampe.