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In Jettingen deutet viel in Richtung Neubau des Feuerwehrhauses

Soll das Jettinger Feuerwehrhaus umgebaut werden oder soll die Wehr einen Neubau bekommen? Nach dem Vortrag von Experten im Gemeinderat deutet viel in Richtung Neubau.

Beim Feuerwehrhaus in Jettingen besteht Handlungsbedarf. Ein Um- oder ein Neubau stehen zur Debatte. Beide Varianten besah sich der Gemeinderat am Dienstag.

Jettingen. Die Firma kplanAG hat eine Machbarkeitsuntersuchung zu dem Thema durchgeführt, für welche der Rahmen und die Anforderungen mit der Feuerwehr erarbeitet und alles vor Ort besichtigt wurde. Mathias Bichlmaier und Detlef Brücklmeier stellten die Ergebnisse in der Sitzung vor. Zunächst präsentierten sie die Möglichkeit eines Umbaus. Dafür müsste am Bestandsgebäude großräumig angebaut werden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes würde ein weiteres Gebäude angebaut. Das Problem: Es gibt dafür nur sehr wenig Platz. Der Abstand zur Straße ist bei dieser Variante gering, hinter der Feuerwehr müsste zum Parkplatz beim Mehrzweckraum um eine enge Kurve eingefahren werden. Dieser Parkplatz wäre dann auch die einzige Stellplatz-Möglichkeit, sodass die Alarmzufahrt direkt am Kindergarten vorbeiginge. Ein Umstand, der als "sehr kritisch" zu betrachten sei, so die Fachleute. Auch müsste der Haupteingang zum Feuerwehrgebäude im Bereich der Alarmzufahrt platziert werden.

Bei der Alarmausfahrt über den Hof sieht es nicht besser aus. Diese wäre bei einem Umbau sehr unübersichtlich, der gesamte Alarmhof beengt. Bei der Alarmrückkehr wäre daher häufiges Rangieren notwendig. Außerdem wäre keine Übungsfläche mehr vorhanden. Das nächste Problem im Bestand ist die Fahrzeughalle. Länge und Breite seien zwar gerade so ausreichend, die Höhe jedoch nicht. Auch wäre der Weg von der Fahrzeughalle zur Werkstatt auf der anderen Seite des Hofes sehr weit. Für Anlieferungen wird der Platz ebenfalls eng. Und damit wären auch sämtliche Erweiterungsmöglichkeiten ausgeschöpft.

Alternativ stellten Mathias Bichlmaier und Detlef Brücklmeier einen Neubau auf einem idealisierten Grundstück vor. Dafür bräuchte es knapp 5400 Quadratmeter Grundstücksfläche. So könnte allen Anforderungen genüge getan werden, von den Parkplätzen über Fahrzeughalle und Lagerräume bis hin zu Werkstatt, Umkleiden und Waschhalle. Die Kosten für einen Neubau belaufen sich einer ersten groben Schätzung zufolge auf fast 6,15 Millionen Euro (ohne Grundstück).

Das Fazit der Architekten: Ein Umbau würde die städtebauliche Situation verschärfen und gleichzeitig nicht alle Mängel beheben. Während der Maßnahme müsste die Feuerwehr teilweise ausgelagert werden, was mit erheblichen Kosten verbunden wäre. Die Kosten für Um- und Neubau bewegen sich dadurch auf einem ähnlichen Niveau. Die Empfehlung lautete daher: einen Neubau realisieren, sofern sich ein passendes Grundstück finden lässt.

"Eine der gewichtigsten Entscheidungen und Investitionen für eine Gemeinde"

"Eine der gewichtigsten Entscheidungen und gewichtigsten Investitionen für eine Gemeinde", meinte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt zu dem Projekt. Wilhelm Kern (SPD) wollte wissen, was im Falle eines Neubaus mit dem Bestandsgebäude passiere. Bisher gebe es noch keine konkreten Ideen, was aus dem Bestand werden solle. Man habe aber auch noch ein bisschen Zeit, so der Rathauschef. Selbst, wenn alles top laufe, könne ein Neubau erst in etwa fünf Jahren realisiert werden. Zuerst muss ein passendes Grundstück gefunden, gegebenenfalls ein Bebauungsplan erstellt werden. Nach einigen Rückfragen, auf die mitunter auch Kommandant Steffen Ruß antwortete, entschied das Gremium einstimmig, sich auf die Suche nach einem neuen Standort zu machen. Dies, so Burkhardt, solle auch mit Feuerwehrausschuss, technischem Ausschuss und dem Büro kplanAG abgestimmt werden.