Der Lernort Wolfach – ein Zusammenschluss von Schulen, Gewerbeverein und Stadt – lässt Ideen Taten folgen: Am 20. März findet in der Realschul-Sporthalle die Premiere der Zukunftsmesse statt.
„Wir haben festgestellt, dass man am Lernort Wolfach beste Voraussetzungen hat, seine Zukunft zu gestalten“, blickt Realschul-Rektor Steffen Stötzel zurück. Im Januar 2024 trafen sich auf seine Initiative hin erstmals Vertreter aller Wolfacher Schulen, von Gewerbeverein, Stadtverwaltung und Eltern.
Kommende Woche steht die Premiere der ersten gemeinsamen Aktion an: Am Donnerstag, 20. März, soll die Zukunftsmesse Jugendlichen, Eltern und allen Interessierten in der Realschul-Sporthalle Gelegenheit bieten, sich über die Bildungs- und Berufsvielfalt im Kinzigtal zu informieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Messe informiert über Berufsvielfalt im Tal
Von der Krippe bis zum Abitur reicht der Bildungsweg in Wolfach – und ermöglicht durch das Angebot der Beruflichen Schulen auch die Möglichkeit für eigene Pfade abseits klassischer Bahnen. „Aber das wissen viele nicht. Das ist zu unsichtbar“, betont Pascal Schiefer – Vorsitzender des Gewerbevereins und des Fördervereins der Beruflichen Schulen und als Geschäftsführer von Leipold auch selbst einer der Stand jetzt 48 Aussteller, die sich bei der Zukunftsmesse präsentieren.
Das gelte auch für die Firmen: „Wir haben so hervorragende Arbeitgeber im nahen Umland, dabei meine ich nicht nur die Großen, sondern die kleinen und mittleren Arbeitgeber.“
Deren größtes Problem bei der Suche nach neuen Auszubildenden und Mitarbeitern sei oft die Sichtbarkeit neben den großen Leuchttürmen. Die Maxime für die Organisatoren sei daher von vornherein gewesen: „Es muss eine gleichberechtigte Messe sein“, betont Schiefer. „Da die ‚Großen’ natürlich mehr Ressourcen für die Mitarbeitergewinnung haben, wollten wir bei der Zukunftsmesse bewusst alle Aussteller auf Augenhöhe halten, das heißt die Stände sind immer gleich groß: Vier mal drei Meter – und der Ort des Standplatzes wird verlost.“
„Nahezu wöchentlich“ erhalte die Realschule Anfragen, ob Betriebe an der Schule über sich und ihre beruflichen Möglichkeiten informieren dürfen, sagt Stötzel. „So haben wir gemerkt, dass es einen sehr großen Bedarf auch in Wolfach gibt – obwohl es ähnliche Veranstaltungen schon in Hausach oder Haslach gibt.“
Arbeitgeber aus vielen Branchen sind vertreten
Langjährige Förderer und Bildungspartner der Wolfacher Schulen hatten bei der Anmeldung Vorrang. Neben dem Fokus auf Wolfach, Oberwolfach und das Obere Kinzigtal gibt es so auch einige Aussteller aus Gutach, Haslach, Steinach, dem Raum Gengenbach oder gar Offenburg und Oppenau.
„Natürlich sind da auch Metaller – aber wir haben auch die Handwerker da. Wir wollen den Blumenstrauß der Branchen, die wir vor Ort haben, aufzeigen“, betont Schiefer. Auch Pflege, Gesundheitsbranche, kaufmännischer Sektor sowie die Beruflichen Schulen und die Realschule selbst sind vertreten.
Das Obere Kinzigtal sei attraktiv und das wolle man auch zeigen, pflichtet Stötzel bei: „Man muss das Kinzigtal nicht zwingend nach Freiburg oder Offenburg verlassen, sondern hat hier tolle Möglichkeiten und kann seine Zukunft im Tal gestalten.“ Geholfen habe bei der Organisation die Erfahrung der Wolfacher Leistungsschauen. Abseits dessen habe man sich unter anderem ohne eigene Webseite bewusst entschieden, „das wirklich schlank zu halten und zu schauen: Wie wird es angenommen?“ Auch wenn es bis zuletzt noch einzelne Verschiebungen gebe sei die Resonanz von Ausstellerseite eindeutig: „Wir sind voll.“
Und wie sieht die Erwartung der Organisatoren für die Premiere aus? „Eine Zahl von 500 plus X wäre schon etwas, wo ich stolz wäre, wenn wir das erreichen würden“, sagt Pascal Schiefer – betont aber, dass es nicht allein um Besucherzahlen gehe: „Für uns wäre es ein Erfolg, wenn die Messe so besucht ist, dass die einzelnen Aussteller gute Gespräche führen können.“
Viele unterschätzten bei der Berufswahl, dass es auch menschlich passen sollte zwischen Bewerber und Unternehmen: „Das ist etwas, was man ganz schlecht auf einer Homepage sehen kann – das lernt man, indem man mit Leuten spricht, die in einem Unternehmen sind. Auch das soll diese Zukunftsmesse sein: Ein Ort der Begegnung.“
Weitere Infotermine
Die Zukunftsmesse Wolfach findet am Donnerstag, 20. März, von 9 bis 16 Uhr, in der Sporthalle der Realschule Wolfach statt und ist offen für alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Schüler der Beruflichen Schulen und der Realschule werden die Besucher mit Getränken und kleinen Snacks bewirten. Neben den Parkplätzen um die Sporthalle dürfen Besucher auch den Parkplatz des nahe gelegenen Edeka-Markts Armbruster benutzen. Auch talabwärts wird es in nächster Zeit Informations-Gelegenheiten für Jugendliche und Eltern geben: In Hausach findet am Mittwoch, 26. März, von 9 bis 15.30 Uhr, in der Stadthalle die Ausbildungsbörse statt. Ab 13 Uhr ist diese offen für alle (Infos unter www.ausbildungsboerse-hausach.de). In Haslach gibt es am Freitag, 21. März, von 8 bis 14 Uhr, den Ausbildungstag von 14 Firmen, zu dem man sich online unter www.ausbildungstag. de anmelden muss. Das Bildungszentrum Haslach veranstaltet am Mittwoch, 2. April, von 7.40 bis 15.45 Uhr seine interne Haus-Ausbildungsmesse.