Die Pachtverträge zwischen der Stadt und dem Landschaftspflegeverein (LPV) Ettenheim wurden verlängert. Das Ziel der erneuten Verpachtung der Teichanlagen Oberwasen umfasst die fortlaufende Pflege und Erhaltung dieses Biotops.
Die Fischteiche in Ettenheimweiler sind ein beliebtes Naherholungsgebiet, in dem es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken gibt, betont die Stadt Ettenheim. Bekannt sind die Gewässer auch wegen seltener Libellenarten wie dem Östlichen Blaupfeil. Seit 1997 wird die Teichanlage durch den Landschaftspflegeverein Ettenheimweiler betreut – und wird es auch zukünftig werden. Denn der Pachtvertrag wurde verlängert, teilt die Stadt nun mit.
Die Entstehung und Pflege der Teichanlagen in Ettenheimweiler ist eng mit der Tätigkeit des Vereins verbunden. Besonders in den Anfangsjahren leistete der Verein wertvolle Pionierarbeit, heißt es in der Mitteilung. Dem damaligen Stabhalter Peter Römer war es wichtig, diesen seltenen Landschaftstyp zu erhalten. Dagegen standen Forderungen der Wasserwirtschaft, die ein umfassendes und teures Hochwasserrückhaltekonzept im Falle des Weiterbetriebs der damaligen Fischzuchtanlage verlangte. In vielen Gesprächen wurde schließlich eine neue Lösung gefunden mit extensiver Nutzung, Absenkung der Wasserpegel und Umbau eines Teichs zum Rückhalteraum. Zusammen mit Streuobstpflanzungen an den Teichen wurde der Grundstock für das Ettenheimer Ökokonto gelegt.
Wie der heutige Vorsitzende des Vereins, Michael Kölble, erläutert, liegt es in der Verantwortung des Vereins, die von der Stadt gepachteten Teiche und die umliegenden Grundstücke nachhaltig zu pflegen und vor Schäden zu bewahren. Die Instandhaltung der Teichanlagen erhalte nicht nur ein bedeutendes Biotop für Flora und Fauna, sondern dienen auch dem Hochwasserschutz im Notfall. So erfolgten in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Teichlandschaft. Dazu gehören regelmäßig zurückgeschnittene Gehölze, gepflegte Uferzonen sowie der Schutz vor Erosion durch Kiesauflagen. Die Gewässerdurchlaufzonen wurden gereinigt und die Uferböschungen gepflegt. Zudem wurde der Fischbesatz den jeweiligen Erfordernissen angepasst, um eine ausgewogene Fischpopulation zu gewährleisten. Gelegentlich unterstützten Mitglieder eines Angelvereins mit ihrer Expertise, um den Fischbestand weiter zu optimieren.
Ein Höhepunkt sei das neu installierte Insektenhotel, das zur Förderung der Artenvielfalt und dem Schutz vor dem Insektensterben beiträgt, freut sich Kölble. Zudem erfolgten regelmäßige Baumschnittmaßnahmen, speziell in der Streuobstwiese. Einige Obstbäume wurden zusätzlich neu gepflanzt, um die natürliche Vielfalt zu unterstützen.
Erhalt der historischen Kulturlandschaft
„Dem Gemeinderat und mir persönlich ist der Erhalt der einmaligen Teichanlangen mit Streuobst sehr wichtig“, erklärt Bürgermeister Bruno Metz. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, fördert die Stadt seit 1988 die Pflanzung von Hochstammobstbäumen und seit 2016 auch die Pflege und die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen. Das Gebiet rund um die Teichanlage umfasst eine Vielzahl an Streuobstwiesen, die nicht nur zahlreichen Tierarten Lebensraum bieten sondern auch die biologische Vielfalt fördern, betont die Stadt. Durch die kontinuierliche Pflege der Streuobstwiesen trage der LPV dazu bei, dass diese historisch gewachsenen Kulturlandschaften erhalten bleiben und eine Heimat für seltene Pflanzenarten und geschützte Tiere bieten. „Insgesamt zeigt sich, dass die Gebiete rund um die Biotopflächen stabil und in einem sehr guten Zustand sind“, stellt der Vorsitzende fest. Der LPV konnte durch seine Pflege- und Schutzmaßnahmen die natürliche Balance der Region bewahren.
„Ohne das ehrenamtliche Engagement des Landschaftspflegevereins wäre die Erhaltung und Pflege der Teichanlage Oberwasen und der umliegenden Streuobstwiesen in diesem Umfang nicht möglich. Ihr Einsatz trägt maßgeblich dazu bei, die natürliche Schönheit und den ökologischen Wert dieses Gebiets zu bewahren“, dankt Bürgermeister Metz den Engagierten.
Verkehrssicherheit
Neben der Pflege der Teichanlagen wurde auch ein großes Augenmerk auf die Verkehrssicherheit gelegt. So mussten in den vergangenen zwei Jahren vereinzelt Bäume, wie im Birkenhain östlich der Oberwasenhütte, gefällt und durch verschiedene Baumsorten ersetzt werden.