Kürzlich wurden unter anderem in der Pfäfflinstraße Zickzack-Linien aufgetragen. Foto: Schnekenburger

Zugeparkte Straßen auf dem Lindenhof ärgern die Anwohner schon seit mehr als einem Jahr. Jetzt hat die Stadt offenbar reagiert.

„Was lange währt... hoffen wir, dass damit der Kreuzungsbereich wenigstens frei bleibt“ – in einer Oberndorfer Facebook-Gruppe ist das kollektive Aufatmen geradezu spürbar. Grund dafür sind die Zickzack-Linien, die jüngst in der Pfäfflinstraße aufgetragen wurden und damit im Kurvenbereich eine Parkverbotszone ausweisen. Manchem auf dem Lindenhof ist das aber offenbar noch nicht genug.

 

Das war ein andauerndes Ärgernis für die Anwohner: Insbesondere der Kurvenbereich der Pfäfflinstraße wurde regelmäßig mit Autos zugeparkt – die meisten davon offenbar von Mitarbeitern der benachbarten Firma Heckler & Koch. Besonders bei Gegenverkehr sei deshalb zeitweise kein Durchkommen möglich, und es komme immer wieder zu gefährlichen Situationen, wurde beklagt.

Weniger Parkplätze, mehr Verkehr

Verschärft hatte sich die Situation zuletzt durch weggefallene Stellplätze wegen der Bauarbeiten für das neue Schieß- und Montagezentrum von HK und durch deutlich mehr Verkehr in der Pfäfflinstraße, seit die Post mit Lotto-Annahmestelle dorthin umgezogen ist.

Mehrfache Hinweise an das Ordnungsamt und die Polizei waren offenbar zunächst wirkungslos geblieben, schilderte eine Anwohnerin im Juli. Bürgermeister Matthias Winter versicherte unserer Redaktion daraufhin, in der Regel werde der Bereich einmal pro Woche kontrolliert, und Verstöße würden entsprechend geahndet.

Denn: Wer im Bereich einer engen oder unübersichtlichen Straßenstelle oder im Bereich einer scharfen Kurve parkt, muss mit einem Verwarnungsgeld rechnen.

Auf unsere aktuelle Anfrage zu den Markierungsarbeiten heißt es vom Bürgermeister, diese würden an einen externen Dienstleister vergeben. „Aus diesem Grund gibt es in gewissen Intervallen (gesammelt) Markierungsarbeiten im gesamten Stadtgebiet, da dies wirtschaftlicher ist als jede Maßnahme einzeln zu vergeben“.

Wirksamkeit wird angezweifelt

In diesem Rahmen hätten im Herbst nun Markierungsarbeiten, auch in der Pfäfflinstraße, stattgefunden, erklärt Winter. Und: „Die öffentliche Verkehrsfläche unterliegt der ständigen Beobachtung der Stadt, die bei Bedarf Anpassungen vornimmt. Dies gilt auch für die Parksituation insgesamt. Bei Missachtung der Verkehrsregeln droht ein Bußgeld.“

Während sich die einen in den Sozialen Medien freudig über die Markierungen äußern – „weiter vorne bei der Abbiegung zur Aspenklause auch endlich“ – hält sich die Euphorie bei Anderen in Grenzen. „Das ist dann wie in der Mauserstraße. Da hält sich auch keiner dran“, heißt es etwa. Und: „Die sollten endlich in der Lindenstraße 30er-Zone und Blitzer einführen. Hier wird so dermaßen gerast, vor allem die Busse, die Richtung Lindenhof hoch und runter fahren“

Das ist wiederum bekanntermaßen ein ganz eigenes Kapitel. Für eine Geschwindigkeitsbegrenzung muss laut Landratsamt eine Gefahrenlage vorliegen, etwa ein Unfallschwerpunkt oder schützenswerte Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen.

Was nun die Markierungen angeht, so scheinen die zumindest bei der Überprüfung durch unsere Redaktion Wirkung zu zeigen. An einem ganz normalen Morgen unter der Woche ist die Fläche frei von parkenden Autos. Die erleichterten Anwohner dürften nun hoffen, dass das dauerhaft so bleibt.