Auf der Murgtalbahn kommt es derzeit zu massiven Problemen. (Archivbild) Foto: Schwark

Derzeit kommt es zu massiven Verspätungen auf der Murgtalbahn. Grund ist ein Oberleitungsschaden im Bahnhof Rastatt. Teilweise müssen Reisende auf Busse umsteigen. Eigentlich hatte die Deutsche Bahn gehofft, dass der Schaden bis 16 Uhr behoben ist. Doch nun verzögert sich die Freigabe des betroffenen Streckenabschnitts.

Es ist das blanke Chaos: Seit 8.30 Uhr gibt es einen Oberleitungsschaden im Bahnhof Rastatt. Vorübergehend konnte der Bahnhof nicht mehr angefahren werden. Wie ein Sprecher der Bahn berichtet, werden zwar seit 10.30 Uhr wieder Züge an den betroffenen Gleisen vorbeigeleitet, noch hat sich die Lage aber nicht normalisiert.

 

Das gilt besonders für die Murgtalbahn. Denn die ist derzeit noch immer vom Bahnhof Rastatt und damit vom Rest des Schienennetzes abgeschnitten. Der Grund: „Der Oberleitungsschaden ist an genau der Abzweigung, die ins Murgtal hochführt“, so der Sprecher.

Das bedeutet allerdings nicht, dass derzeit auf der Murgtalbahn keine Züge mehr fahren können. Denn laut dem Sprecher wurde mit den Regionalbahnen der Linie RE 40 ein Pendelverkehr zwischen Freudenstadt und Gaggenau eingerichtet. Von dort gibt es dann einen Schienenersatzverkehr mit Bussen bis nach Karlsruhe.

Lage weiterhin extrem unübersichtlich

Die Lage ist allerdings aktuell noch so unübersichtlich, dass sich nicht sagen lässt, wie stark verspätet die einzelnen Züge sind. Die elektronische Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn hat dazu derzeit keine genauen Informationen.

Sicher ist derzeit nur: Von den Verspätungen ist die ganze Strecke betroffen bis hinauf nach Freudenstadt. Zugpassagieren bleibt daher aktuell nichts anderes übrig, als auf die Durchsagen in Bahnhöfen und in den Zügen zu achten.

S-Bahnen der AVG ebenfalls betroffen

Betroffen von dem Oberleitungsschaden sind auch die Züge der AVG. Wie die AVG am späten Nachmittag mitteilt, fahren auch die S-Bahnen der Linie S 8 derzeit im Pendelverkehr auf der Murgtalbahn. Allerdings kommen Passagiere mit den S-Bahnen ein Stück weiter als mit den Regionalbahnen der DB – nämlich noch bis zum Bahnhof Rastatt. Erst dort kehren die S-Bahnen um.

Mittlerweile hat auch die AVG ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, mit dem alle Haltestellen von Rastatt bis nach Karlsruhe abgedeckt werden. Laut Angaben des AVG-Sprechers sind die Busse seit circa 13 Uhr unterwegs. „Das hat leider etwas gedauert, das einzurichten“, so der Sprecher. Weiterhin bittet die AVG Reisende darum, auch alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Denn in den Schienenersatzbussen gebe es nicht genug Platz.

Wie genau es zu dem Oberleitungsschaden kam, ist noch unklar. Laut dem DB-Sprecher handelt es sich aber nicht um einen Fehler in der Steuerung oder ein ähnliches Problem, sondern um einen physischen Schaden in der Oberleitung selbst. „Wir wissen, dass es ein Kurzschluss war“, erklärt der Sprecher. „Wir wissen aber noch nicht, was den Kurzschluss ausgelöst hat.“

Bis wann die Oberleitung repariert werden kann, ist noch offen. Zunächst prognostizierte die Bahn, dass der Schaden bis 16 Uhr behoben wäre. Später rechnete die Bahn mit einem Abschluss der Reparaturarbeiten zwischen 17 und 18 Uhr.

Doch mittlerweile (Stand 18 Uhr) musste die Bahn ihre Prognose noch einmal nach hinten korrigieren. So informierte eine DB-Sprecherin am Abend im Gespräch mit unserer Redaktion, dass nach aktuellem Stand die Strecke erst um 20 Uhr freigegeben werden kann. Wie zutreffend diese jüngste Prognose ist, bleibt abzuwarten.