Tauben, Tauben und nochmal Tauben: Bisingens Gewerbegebiet Nord ist als Taubenhotspot bekannt. Ein betreuter Taubenschlag soll Abhilfe schaffen. Wie gut funktioniert das Projekt bisher? Foto: Kauffmann

Warum gibt es im Taubenschlag Bisingen so wenige Tauben? Und warum ist er verschlossen? Wie gut funktioniert das "Augsburger Modell" in Bisingen? Das wollten wir vom Verein Taubenhilfe Bisingen wissen, die das Projekt betreut.

Bisingen - Beim Thema Tauben herrscht in Bisingen Einigkeit: In der Kirchspielgemeinde gibt es zu viele davon. Betreute Taubenschläge sollen die Lösung bringen. Dort werden Eier der Tiere gegen künstliche ausgetauscht, was die Population reduziert. Wie gut funktioniert das Projekt?

In der der Vergangenheit bestand der Verdacht, dass Tauben vergiftet worden seien. Hat sich der Verdacht erhärtet?

Nein. Bei Tauben und Greifvogel konnten keine Vergiftungen nachgewiesen werden, teilt die Taubenhilfe Bisingen auf Nachfrage dazu mit. Man Tierkadaver künftig jedoch zeitnah einschicken, um die Todesursache schneller und genauer feststellen zu können.

Wie gut nehmen die Tiere den von der Gemeinde finanzierten Taubenschlag im Gewerbegebiet an?

Wie Kristina Stalder berichtet, befinden sich die Tauben noch in der Eingewöhnungsphase. Viele Exemplare haben den Schlag deshalb noch nicht angenommen. Diese sollen sich nun an die neue Umgebung gewöhnen und sprichwörtlich als Lockvögel für ihre Artgenossen dienen. Stalder: "Es wird nicht mehr lange dauern, dass man den Schlag öffnen kann, damit weitere Tauben in den Wagen kommen."

Was tut die Taubenhilfe Bisingen, um die Taubenschläge zu betreuen?

Es muss täglich gründlich geputzt werden und dann gefüttert. Weil in Zukunft noch weitere Taubenschläge an anderen Standorten geplant sind, wird der Aufwand noch steigen. Deshalb sucht der Verein weiterhin Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren wollen (siehe Info).

Wo sollen die weiteren Taubenschläge aufgestellt werden?

Das steht derzeit nicht so genau fest. Stalder dazu: "Wo die weiteren Taubenschläge entstehen sollen, möchten wir noch nicht nach Außen geben, bevor da die Gespräche mit Eigentümern und Nachbarn noch im Gange sind." Die Gemeinde Bisingen sei sehr engagiert mit dabei, dass sich gute Lösungen finden.

Wie schwierig ist es Menschen zu finden, die ihren Dachboden oder ihr privates Grundstück zur Verfügung stellen?

Wie die Taubenbilfe berichtet, fürchteten sich viele Eigentümer vor Vogelkot auf Auto oder Gartenstühlen. "Schön wäre es, wenn die Skeptiker sich den Schlag in Rottweil ansehen könnten, der im Nebengebäude einer Grundschule untergebracht ist und dort keinerlei Probleme für Anwohner oder gar die Gesundheit der Kinder bedeutet. Die Vorstellungen davon, was sein könnte scheint für viele Menschen so viel schrecklicher zu sein als es die Realität dann tatsächlich wäre", heißt es von der Taubenhilfe dazu.

Wie schädlich ist der Taubenkot für die Gesundheit?

Stalder berichtet, dass sie im Taubenschlag ohne Atemmaske, Handschuhe oder Schutzausrüstung arbeite. Wenn die Tauben richtig ernährt werden, sei der Kot auch ganz einfach zu entfernen. Außerdem setzten die Tauben den Kot vor allem beim Fressen ab – wenn sie sich. Auch deshalb sei es wichtig, dass die Tauben in eigens dafür vorgesehenen Stellen gefüttert werden.

Weitere Helfer gesucht

Die Taubenhilfe Bisingen sucht weitere Freiwillige, die sich um die Tauben kümmern. Einbringen können sich Interessierte bei der Betreuung der Taubenschläge, aber auch beim Handwerken, Basteln oder in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Auch jüngere Taubenfreunde sind gesucht, die an manchen Tagen bei der Versorgung der Tauben auf Dachböden unterstützen können. Auch Drohnenbesitzer können helfen, Nester aufzuspüren. Bei Interesse kann man sich telefonisch unter 0151/61051554 oder per E-Mail an taubenhilfe-bisingen@web.de melden oder direkt bei der Vorsitzenden Heike Vollmer unter Telefon 07476/913284 oder 0162/9379205. Spenden sind über die Plattform "Betterplace" möglich (Taubenhilfe Bisingen).