Sie gab auf die kritische Frage von Rudolfo Panetta (AfD) eine schlagfertige Antwort: Iva Rigotti vom Jugendgemeinderat Horb, neben ihr Ratskollege Louis Herold Foto: Peter Morlok

Der Nachwuchs-Gremium präsentierte seine Bilanz im Horber Gemeinderat. AfD-Mann Panetta kritisierte SPD-Nähe – doch die Vorsitzende trat der Kritik selbstbewusst entgegen.

Mit einem Bilderbuch der Aktivitäten stellte der aktuell amtierende Jugendgemeinderat (JGMR) seine Bilanz 2024/2025 den Mitgliedern des Verwaltungs- und Technischer Ausschuss/Betriebsausschuss des Gemeinderats vor.

 

In Begleitung von Aileen Wehle von der Stadt stellten die Vorsitzende Iva Rigotti sowie die Ratsmitglieder Marian Kreidler, Louis Herold und Felix Weber diesen Bericht vor.

Sie beschränkten sich in ihrer Präsentation auf wenige Worte, nutzten dafür um so mehr Bilder, mit denen sie sehr nachdrücklich unterstrichen, was sie bisher geleistet haben und was auf ihrer Agenda steht.

So startete der Jugendgemeinderat

Los ging für das aktuelle Gremium alles im März 2024, als die Ergebnisse der Wahl feststand. Im April 2024 ging es in das Einführungswochenende und danach zur konstituierenden Sitzung.

Die Horber Jugendlichen nahmen während ihrer Amtszeit an Wettbewerben wie „Zivilcourage“ teil, der vom Kreisjugendring ausgeschrieben war oder nahmen das Projekt „Kostenfreie Menstruationsartikel“ in Kooperation mit der Drogeriekette DM in Angriff. Dies mit dem Ziel der Enttabuisierung des Themas. Dass sie damit Erfolg hatten, bewies die Tatsache, dass sie dafür den zweiten Preis der Kreissparkasse Freudenstadt, der mit 300 Euro dotiert war, erhielten.

Zweimal fuhren sie auf Einladung von Saskia Esken zur politischen Bildung nach Berlin und im Februar 2025 trafen sie beim Townhall-Event auf Olaf Scholz und Saskia Esken. Zudem stand im Januar noch ein Besuch im Landtag in Stuttgart an und der Besuch von der damaligen SPD-Bundesparteivorsitzende Saskia Esken und ihre Stellvertreterin und amtiere Bundes-Bauministerin Klara Geywitz in Horb.

Ein bisschen viel SPD, findet Panetta

Für Rudolfo Panetta (AfD) war das ein bisschen zu viel SPD. „Man kommt nicht umhin, den Horber Jugendgemeinderat als Vorzimmer der SPD zu sehen“. stellte er fest und fragte provokant: „Würden sie auch eine Einladung der AfD annehmen?“

Nach dieser Frage war es ganz kurz ganz ruhig im Saal, doch die Antwort von Iva Rigotti nahm dem AfD-Mann den Wind aus den Segeln.

Sinngemäß stellte sie fest, dass der Horber Jugendgemeinderat überparteilich und offen sei. „Wir hatten mehrere Einladungen von Frau Esken und sehen es als wichtig und richtig an, solche Chancen zur politischen Weiterbildung zu nutzen. Wann hat man schon mal die Möglichkeit auch mal in den Bundestag reinschnuppern zu können?“, fragte sie zurück und ergänzte, dass die AfD bislang keine solche Möglichkeit anbot. Für diese Antwort gab es großen Applaus der Anwesenden.

Kochkurse, Seminarkurse an Grundschulen zum Thema Politik und Demokratie, die Teilnahme am Volkstrauertag 2024, die Mitwirkung an der „Lange Nacht der Demokratie“ oder die Mithilfe am Weltkindertag waren einige der vielen weiteren Projekten, an denen sich die Jugendlichen beteiligten.

Engagement in der Landesjugendkonferenz

Auf Verbandsebene standen zudem mehrere Dachverbandstreffen sowie die Teilnahme an der Landesjugendkonferenz auf dem Programmzettel. „Bei der Jugendkonferenz war Horb ganz vorne mit dabei und die besten Ergebnisse werden in der gemeinsamen Landes-Konferenz in Stuttgart vorgestellt“, informierte einer der Jungs vom JGMR.

Nach dieser Präsentation stellte Bürgermeister Ralph Zimmermann im Highspeed-Polit-Sprech-Tempo fest, dass ein JGMR keine Selbstverständlichkeit ist.

Horb habe den einzigen JGMR im Kreis Freudenstadt, hob er hervor und dankte den Jugendlichen für ihr Engagement und die Zeit, die sie neben der Schule für die politischen Aktivitäten aufbringen. „Ihr seid eine Werbeplattform für Demokratie“, so das Fazit von Zimmermann.