Das Außengelände der Kindertagesstätte St. Katharina in Heiligenzell wird heller: Acht Bäume sind von einer Gruppe von Ehrenamtlichen – darunter Ortsvorsteher Gerold Kadenbach – auf dem Gelände gefällt worden.
Bernhard Seitel, Stefan Schlageter, Bernhard Gutmann und Ortsvorsteher Gerold Kadenbach haben am Freitagnachmittag ihre Motorsägen geschnappt und acht Bäume auf der Fläche der Kindertagesstätte St. Katharina in Heiligenzell gefällt. Im Grunde sind sie damit dem Wunsch von Kindergartenleiterin Bettina Kühne nachgekommen, den sie bereits im Sommer geäußert hatte.
Viele Bäume werfen im Sommer idealen Schatten auf das Gelände. Aber nach 30 Jahren waren es dennoch zu viel des Guten. Als im Sommer das neu gestaltete Außengelände an die Kinder mit einem großen Fest übergeben worden ist, nahm sich die Leiterin Ortsvorsteher Kadenbach zur Seite und äußerte ihren Wunsch nach etwas mehr Helligkeit auf dem Gelände. Im Grunde präsentierte sich das Außengelände auf der Westseite reihum mit einem kleinen Wäldchen. „Es war wohl zu viel des Guten“, stellte Kadenbach fest. Gleichwohl wusste er auch, dass der finanzielle Spielraum nach einer Investition von 75 000 Euro in die neugestaltete Außenfläche ausgereizt war. Dennoch muss in den kommenden zwei Wochen ein Teil des Außengeländes zum künftigen Neubaugebiet mit einem neuen Zaun gesichert werden. „Leider entspricht die Höhe des Zaunes nicht mehr der notwendigen Höhe“, weiß der Ortsvorsteher. Kurzerhand habe er selbst den Zaun für die Vorarbeiten der Baumfällung entfernt, damit seine drei Kollegen mit Hand anlegen konnten.
Mit Seitel und Gutmann waren zwei ehemalige Forstwirte am Werk, die ohnehin den Umgang mit der Motorsäge aus dem Effeff beherrschen und Schlageter weiß als Mitglied der Feuerwehr ebenfalls, mit der Motorsäge umzugehen.
Mit dem Ehrenamt konnte ein vierstelliger Betrag eingespart werden
Alle vier arbeiteten Hand in Hand. „Ohne Traktor und Zugmaschine würde es dennoch nicht funktionieren“, erklärte der Ortsvorsteher und schaute dankbar auf den Traktor von Seitel. Er zog mit dem Traktor die Baumstämme vom Kindergartengelände damit sie draußen zersägt werden konnten. Hainbuchen und Ahorn lagen in der Fläche. Wer nicht genau wusste, dass im Gelände eine Menge Bäume gestanden haben, würde noch nicht einmal denken, es könnten Bäume fehlen. „Fürs Erste reicht es“, erklärte Kadenbach zu den acht Bäumen, die immerhin vor mehr als 30 Jahren zur Einweihung des Kindergartens im Jahr 1993 gepflanzt worden sind. Kadenbach hat mit seinem Trio jetzt Hand angelegt. Nicht nur um der Kirchengemeinde und politischen Gemeinde einen mittleren vierstelligen Betrag zu ersparen. „Die Mitarbeiter des Bauhofs haben alle Hände voll zu tun und auch die Vergabe an ein Unternehmen hätte sich wohl nicht zum notwendigen frühen Termin gestaltet“, so Kadenbach.
In zwei Wochen könne ein Teil des Zaunes erneuert werden. Und die nächsten Bäume seien dann im kommenden Jahr fällig.
Geschichte
Im Dezember 1991 war Spatenstich für den neuen Kindergarten St. Katharina in Heiligenzell. In der Gestaltung erhält die Einrichtung die Konzeption eines „Kinderdorfes“ mit drei Gruppenräumen, einem Mehrzweckraum sowie einem Funktionsgebäude. Das Gelände wurde auf Erbpacht-Basis vom Kloster Gengenbach übernommen. Im März 1993 wurde der neue Kindergarten eingeweiht. Die Einrichtung bietet Platz für bis zu 70 Kinder.