Die Neurieder Verwaltung hat viele Beschwerden über Kanufahrer erhalten und macht auf die Regeln aufmerksam. Foto: ZB/Pleul

Der Altrhein bei Neuried wird gerne für Kanu-Paddeltouren genutzt. Für die Gemeinde stellt dies solange kein Problem dar, solange sich die Menschen sich an Regeln halten – allerdings wird nun die Kritik lauter.

Gemeinderatsmitglied Bernd Uebel (SPD) hatte in der Gemeinderatssitzung das Verhalten einiger Menschen kritisiert, die sich inmitten von Natur benehmen würden, als seien sie in einem Freizeitpark. Nicht nur ihm ist dies schon mehrfach negativ aufgefallen, auch viele andere haben ihren Unmut darüber geäußert: „Da es in letzter Zeit immer wieder zu Verstößen und Beschwerden bezüglich massiver Lärmbelästigung durch Musikboxen sowie unerlaubtes Müllentsorgen kam, möchten wir alle Besucher darum bitten, unsere gemeinsamen Anstrengungen zum Schutz der Natur und Umwelt zu unterstützen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Neuried.

 

Das Kanufahren in Naturschutzgebieten biete den Menschen nicht nur Freude und Entspannung, sondern auch die Möglichkeit, die Schönheit und den Wert der natürlichen Umgebung hautnah zu erleben. Die bekräftigte auch Bürgermeister Tobias Uhrich, der sich in der Ratssitzung gegen ein grundsätzliches Paddelboot-Verbot aussprach. Allerdings gelte es, die Gebiete zu schützen und die dort lebenden Pflanzen und Tiere nicht zu stören. Und dafür sei es wichtig, dass sich alle an bestimmte Verhaltensregeln halten.

Tiere nicht berühren, geschützte Uferzonen nicht betreten

Diese hat die Gemeinde nun veröffentlicht: Kanufahrer sollten auf den ausgewiesenen Wasserwegen bleiben. Das Verlassen der markierten Routen könne empfindliche Lebensräume zerstören. Lärm sollte vermieden werden, da laute Geräusche Tiere verschrecken und deren natürliche Verhaltensweisen beeinträchtigen könnten. Musikboxen oder andere elektroakustische Geräte im Naturschutzgebiet sind verboten. Der Müll sollte immer mitgenommen werden. Dies gelte auch für biologisch abbaubare Materialien wie Essensreste, da sie das Ökosystem beeinträchtigen könnten. Das Berühren oder füttern der Tiere ist zu unterlassen: „Respektieren Sie die Wildtiere und lassen Sie sie in ihrem natürlichen Umfeld unbehelligt“, heißt es in der Mitteilung. Außerdem sollten Menschen keine geschützten Uferzonen betreten, da viele Pflanzen und Tiere auf diese Bereiche angewiesen sind. Das Betreten könne erheblichen Schaden verursachen. Vermieden werden soll das Anlegen an unautorisierten Stellen. Genutzt werden sollten ausschließlich die dafür vorgesehenen Stellen. Es wird darauf hingewiesen, dass es saisonale Sperrungen – zum Schutz von Brut- und Laichgebieten – gibt und Bürger sich darüber informieren müssen.

„Durch die Einhaltung dieser einfachen Regeln können wir gemeinsam dazu beitragen, dass unsere Naturschutzgebiete in ihrer Schönheit und Vielfalt erhalten bleiben und auch zukünftigen Generationen zur Verfügung stehen“, erklärt die Neurieder Verwaltung und macht deutlich, dass Verstöße mit Verwarn- beziehungsweise Bußgeldern geahndet werden.