Jerusalem-Teller, Sabich, Baba Ganoush und Hummus. Haya Molcho hat sich mit ihrer Familie mit eklektischer Orient-Küche ein Imperium aufgebaut. Ein Besuch in ihrer Küche in Wien.
Essen ist für Haya Molcho ganz schön viel: vor allem Emotion, Liebe und Erinnerung. Und natürlich viel Genuss. Die 67-Jährige streift durch die Küche im Restaurant Neni am Wiener Prater. Unten sieht man die Riesenräder, die noch ruhen. Es ist Vormittag, hier oben im siebten Stock des Hotels Superbude und an Tischen herrscht reges Treiben: Shakshuka, die bekannte israelische Spezialität mit Tomaten und Eiern, wird serviert, in der Küche sind Süßkartoffelecken auf einem Blech gebettet. Haya Molcho war am Morgen schwimmen, hatte dann ein langes berufliches Telefonat mit ihren Söhnen. Jetzt steht sie an ihrem Lieblingsplatz: in der Restaurantküche. Die türkische Köchin Asli Günör zeigt ihr eine Tabuleh mit Granatapfelmelasse. Es duftet nach frischem Brot. Die Bäckerin Theresa König hat eine unfassbar fluffige, japanische Brioche gebacken. Molcho versucht davon, probiert die karamellisierten Pekannüsse, die frische Popcornfalafel und fermentierten Karotten.