Andreas Anton (links) diskutierte mit den anderen Bundestagskandidaten und den Zuhörern über Erneuerbare Energien. Foto: Schmidt

Die Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis Rottweil diskutierten kürzlich vor vollem Haus in Rottweil über das Thema Klimawandel. Im Nachgang der Debatte fühlt sich Andreas Anton, FDP-Kreisverbandsvorsitzender in Tuttlingen, jedoch aus dem Kontext gerissen zitiert und meldet sich zu Wort.

In der Podiumsdiskussion vergangenen Mittwoch in Rottweil bezogen nicht nur die Kandidaten zum Thema Klimaschutz und Erneuerbare Energien Stellung. Auch die Bürger diskutierten kräftig mit.

 

Bereits in diesem Austausch vor Ort gab es allerdings Dissonanzen bezüglich dessen, was FDP-Kandidat Andreas Anton auf dem Podium denn nun gesagt, nicht gesagt oder gemeint hat. Anton jedenfalls erklärt unserer Redaktion gegenüber im Nachgang, seine Aussagen seien auch in der Berichterstattung aus dem Kontext gerissen und falsch wiedergegeben.

Zitate so nie gefalllen?

Anton erklärt in Bezug auf den Passus: „Die Umsetzung des Klimaziels bis 2045 wird uns etwas kosten. Und geht es nach der FDP, muss es auch weh tun. Heizöl und Benzin muss teurer werden. Preis versteht jeder“, dass diese Zitate „so nie gefallen“ seien. Dies würde seine Aussagen „in grober Weise verzerren“, meint er.

Er betont: „Ich habe darauf verwiesen, dass Deutschland sich im Hinblick auf das Pariser Klimaabkommen, das Klimaneutralität bis 2050 vorsieht, zu noch ehrgeizigeren Zielen verpflichtet hat und bereits 2045 klimaneutral sein möchte, was aus meiner Sicht aber nicht der richtige Weg ist, da eine frühere Klimaneutralität Deutschlands auf den globalen CO2-Ausstoß keine nennenswerten Auswirkungen hätte.“

Er habe darüber hinaus mehrfach betont, dass die Strom- und Energiepreise in Deutschland derart hoch sind, dass dies für Deutschland zu einem negativen Standortfaktor geworden sei und der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft massiv schade.

Angefügt werden muss hier, dass aus einer dreistündigen Debatte heraus nicht alles, was jeder Kandidat gesagt hat, zitiert und wiedergegeben werden kann – das gilt für alle Kandidaten gleichermaßen.

Die Position der FDP

Anton hebt in seinem Statement nun hervor: „Was nach Ansicht der FDP teurer werden muss, ist der Ausstoß von CO2, Strom und Energie hingegen müssen zwingend günstiger werden. Die FDP setzt in diesem Zusammenhang auf das Instrument des CO2-Zertifikate-Handels.“

Ein Bürger hatte den FDP-Mann außerdem in der Debatte dahingehend „korrigiert“, dass nicht etwa Deutschland „vorauseile und „immer an der Spitze der Bewegung stehen möchte“, wie es Anton zuvor formuliert hatte. Vielmehr wären andere Länder, insbesondere China in Sachen E-Mobilität weit voraus, so der Bürger.

Anon fühlt sich missverstanden

Auch hier fühlt Anton sich missverstanden. „Meine Formulierung, dass Deutschland sich an der Spitze einer Bewegung wähne, der aber niemand folge, bezog sich explizit auf den Ausstieg aus der Nuklearenergie, bei dem Deutschland erkennbar einen Sonderweg geht. Inwieweit der Verweis eines Bürgers auf die E-Auto-Produktion in China eine ‚Korrektur‘ dieser Aussage darstellt, sei dahingestellt“, so der FDP-Bundestagskandidat.