Auf dem Balinger Klinik-Parkplatz wird es derzeit häufig eng. Ein Parkdeck und zusätzliche Stellplätze sollen die Situation deutlich verbessern. Foto: Ungureanu

Parkdeck-Aufstockung an Krankenhäusern Albstadt und Balingen nach zweiter Ausschreibung um 400.000 Euro günstiger.

Zollernalbkreis - Die Parkdecks an den beiden Krankenhäusern in Albstadt und Balingen werden gebaut. Die Kreisräte freut’s, weil 410.000 Euro eingespart werden können. Den Albstädter SPD-Kreisrat Elmar Maute freut es zudem, weil er es als Signal dafür wertet, "dass man sich zu zwei Klinik-Standorten bekennt".

Keine Frage: Für die zusätzlichen Parkplätze, die bereits im vergangenen Jahr beschlossen worden waren, besteht dringender Bedarf. Daher erfolgte das Votum im Verwaltungsausschuss des Kreistags auch einstimmig. Aber ist das ein Bekenntnis zur Zwei-Standort-Lösung, bevor noch das in Auftrag gegebene Medizinkonzept vorliegt? Eher nicht.

Wie berichtet, war die Ausschreibung im vergangenen Jahr schon einmal beschlossen worden. Weil die Ergebnisse nach der ersten Ausschreibung aber deutlich höher ausgefallen waren als veranschlagt, hatte der Kreistag, wie Landrat Günther-Martin Pauli erinnerte, die Reißleine gezogen.

Die Angebote nach der zweiten Ausschreibung sind deutlich günstiger: Allein für den Standort Balingen, wo 57 zusätzliche Parkplätze entstehen sollen, lag das günstigste Angebot nach der ersten Ausschreibung bei 1,163 Millionen Euro. Jetzt sind es nur noch knapp 770.000 Euro.

Auch die Städte Albstadt und Balingen beteiligen sich finanziell: Albstadt mit 265 000 Euro, Balingen mit zehn Prozent der Kosten, mindestens aber 100.000 Euro – mit dem Vermerk: "Sollte die Realisierung der zusätzlichen Parkplätze nicht bis spätestens 2022 erfolgt sein, beteiligt sich die Stadt ersatzweise mit einem zusätzlichen Finanzierungsbetrag in Höhe von 100.000 Euro." Und: Die Stadt Balingen stellt zusätzlich "mindestens 20 neue, in Zusammenhang stehende Parkplätze zur freien Mitbenutzung zur Verfügung".

Kreisrat Elmar Maute, der sich im Zuge der aktuellen Klinik-Debatte immer wieder für den Erhalt des Albstädter Krankenhauses stark gemacht hatte, interpretierte die Baumaßnahme als ein Zeichen, dass sich der Landkreis zur Zwei-Standort-Lösung bekenne. "In Albstadt brennt die Situation auf den Nägeln", sagte er. Auch die Anlieger seien belastet. Mit den zusätzlichen Parkplätzen bekomme man die Sache in den Griff, und "in 20 oder 22 Jahren" werde man dann ja "sehen, wie der Hase läuft".

Die Aufhebung der ersten Ausschreibung habe auf jeden Fall Sinn gemacht, meinte FWV-Kreisrat Lothar Mennig. Für den Landkreis bringe die zweite Ausschreibung eine erhebliche Entlastung. Dabei müsse man gar nicht erst fragen, wie es "in Sachen Klinik" weitergehen werde, räumte Mennig angesichts der Zeitungsberichte über die neue Initiative von Unternehmern und Ärzten, die ein Zentralklinikum fordert, ein: "Auch bei jeder anderen Nutzung werden die Parkplätze benötigt."

Auch SPD-Kreisrat Friedrich Klein machte deutlich, dass er zustimmen werde, dass er aber keinerlei Zusammenhang zwischen der Aufstockung der Parkdecks und des Medizinkonzepts, also einer künftigen Standortentscheidung, erkennen könne.

SPD-Kreisrat Martin Frohme fand es "merkwürdig, dass bis zum Jahr 2022 kalkuliert wird". Finanzdezernent Christoph Heneka erklärte, dass man sich da eine "Deadline" gesetzt habe, weil 2023 die Landesgartenschau sei.