Viel mehr Menschen als im Vorjahr suchen derzeit Asyl im Zollernalbkreis. Die Kreisverwaltung hat daher eine neue Unterbringungskonzeption für die Asylsuchenden erarbeitet. Foto: Pleul

Im Kreis gibt es bereits jetzt mehr Asylanträge als im ganzen vergangenen Jahr. Neue Unterbringungskonzeption.

Zollernalbkreis - Im Zollernalbkreis haben in diesem Jahr bereits mehr Menschen Asyl beantragt als im gesamten Vorjahr. Die meisten Asylsuchenden kommen aus Osteuropa, vor allem aus Serbien.

Die Zugangszahlen der Asylbewerber sind nach Auskunft des Landratsamts derzeit im Kreis auf einem extrem hohen Niveau. In den Monaten Januar bis August wurden dem Zollernalbkreis bislang 157 Personen aus der Erstaufnahmestelle in Karlsruhe überstellt. Dies entspricht etwa dem Zugang des gesamten vergangenen Jahres. Erwartet werden laut Elke Spiegel vom Landratsamt weitere monatliche Zugänge von 20 bis 30 Personen

Aus dem Bürgerkriegsland Syrien wurden dem Zollernalbkreis bislang lediglich 21 Personen zugewiesen, eine Zahl, die in den nächste Wochen durchaus noch steigen kann. 50 Asylbewerber kommen aus Serbien, 16 aus der Russischen Föderation, die restlichen aus anderen Krisenregionen.

Der Kreis muss bis Jahresende wohl insgesamt mehr als 250 Asylsuchenden unterbringen. Der bisher im Kreis vorhandene Platz reicht dafür nicht aus: Neuerdings stehen Asylbewerbern laut Gesetz sieben Quadratmeter pro Person zu. Somit können in der Gemeinschaftsunterkunft im Aviona-Gebäude in Hechingen künftig nur etwa 100 Personen untergebracht werden, weitere 25 in der Gemeinschaftsunterkunft in Winterlingen.

Weitere 50 Plätze könnten in der Balinger Beckstraße geschaffen werden in einem Gebäude, das das Land im Zuge der Polizeistrukturreform nicht mehr benötigt.

Nach der neuen Unterbringungskonzeption des Zollernalbkreises, die am 20. September vorgestellt wird, werden Asylbewerber im Landkreis sowohl in Gemeinschaftsunterkünften als auch in Wohnungen untergebracht. Aufgrund der hohen Zugangszahlen sind die Asylbewerber laut Elke Spiegel nahezu auf sämtliche Gemeinden im Landkreis verteilt.