Die Agentur für Arbeit Balingen hat die Juli-Zahlen veröffentlicht. (Archivfoto) Foto: ungureanu

Arbeitsmarkt gut in zweite Jahreshälfte gestartet. Quote geht im Juli im Landkreis leicht zurück.

Zollernalbkreis - Der regionale Arbeitsmarkt ist gut in die zweite Jahreshälfte gestartet. Im Zollernalbkreis ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat um knapp 20 Personen beziehungsweise 0,5 Prozent leicht zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,1 Prozent im Landesdurchschnitt. Ende Juli waren in Balingen 829 Personen (2,7 Prozent) arbeitslos gemeldet, in Albstadt 1541 (3,9 Prozent) und in Hechingen 848 Personen (2,5 Prozent).

Im Landkreis Sigmaringen bedeuten 120 Personen mehr eine Steigerung um 6,6 Prozent. Das führt im Durchschnitt der beiden Landkreise zu einer um zwei Zehntel gestiegenen Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit in beiden Landkreisen leicht – im Zollernalbkreis um 3,4 und im Landkreis Sigmaringen um 4,5 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen um etwa 100 gestiegen

Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen innerhalb der zurückliegenden vier Wochen in den beiden Landkreisen um etwa 100 gestiegen, liegt aber dennoch auf dem zweitniedrigsten Juli-Stand seit Anfang der 1990er-Jahre. "Der leichte Anstieg hat saisonale Gründe", erläutert Christine van den Berg, Chefin der Balinger Agentur für Arbeit. "Vor Beginn der Sommer- und Handwerkerferien führen Quartalskündigungen und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen zu mehr Arbeitslosmeldungen. Besonders die Zahl arbeitsloser Jugendlicher steigt im Juli. Das sind aber meist gut ausgebildete Leute, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und schon bald wieder ihre Arbeitslosigkeit beenden können."

Zum Ende des ersten Halbjahrs hatten zahlreiche Arbeitnehmer ihre Papiere bekommen. Bei vielen waren befristete Arbeitsverträge ausgelaufen und nicht mehr verlängert worden. 600 bisher Erwerbstätige mussten sich arbeitslos melden. Unter den neuen Arbeitslosen sind auch 80 junge Leute. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen um fast ein Fünftel ist meist auf die Überbrückungszeit zwischen dem Ende der Lehrzeit oder Schulausbildung und dem Beginn einer Erwerbstätigkeit zurückzuführen.

Positive Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit

Wer länger arbeitslos ist, hat es schwerer, wieder einen Job zu finden. Um so positiver bewertet die Agentur die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr beschäftigungslos sind, ist im Gegensatz zum Gesamtbestand in den vergangenen vier Wochen zurückgegangen und hat sich auch im Vorjahresvergleich verringert.

Dass die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen gestiegen ist, wertet die Agentur nicht als Indiz für die nachlassende Kraft des heimischen Arbeitsmarkts. Obwohl die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften im Juli nachgelassen hat, verzeichnet die Agentur nach wie vor einen hohen Bestand an freien Stellen, der mit rund 3900 über dem Vorjahreswert liegt.