Schlechte Nachricht für Endingen: Die Ortsumfahrung steht weit unten auf der Liste des Landes-Verkehrsministeriums. Aber auch Schömberg und Lautlingen sind nicht unter den dringlichsten Projekten für den Bundesverkehrswegeplan. Foto: Archiv-Foto: Hauser

Priorisierungsliste des Verkehrsministeriums: Umfahrungen der B 27 und der B 463 haben keine hohe Priorität erhalten.

Zollernalbkreis/Stuttgart - Das Landes-Verkehrsministerium hat gestern seine Priorisierungsliste für den Bundesverkehrswegeplan 2015 veröffentlicht. Die im Zollernalbkreis erhofften Projekte rangieren darauf alle relativ weit unten.

Nach Bekanntgabe der Liste herrscht in Endingen, Erzingen, Schömberg und Lautlingen Ernüchterung: Keine der in den genannten Orten gewünschten, neu zu bauenden Umfahrungen der B 27 und der B 463 hat eine hohe Priorität erhalten.

Die Priorisierung des Landes soll dem Bundesverkehrsministerium eine Orientierung geben, welche Bauvorhaben mit Blick auf Kosten, zu erwartenden Nutzen für Sicherheit, Verkehrsfluss, Mensch und Umwelt sowie die Funktion der Straße im transeuropäischen Fernwegenetz besonders wichtig sind. Anders gesagt: Je weiter oben Straßenprojekte darauf stehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht erst am Sankt-Nimmerleins-Tag gebaut werden.

Für die Ortsumfahrungen im Kreis sind mit der Liste die Chancen jedoch gesunken, dass sie bis 2030 in Angriff genommen werden: Die B 463 bei Lautlingen liegt auf Platz zwölf; falls der Bund wie bisher jährlich 230 Millionen für den Straßenbau in Baden-Württemberg bereitstellt, könnte dieses Vorhaben gerade noch so in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden.

Schlechter sieht es hingegen für die B 27-Anlieger aus: Die Ortsumfahrung Schömberg taucht erst auf Platz 22 auf, der Bereich zwischen Dotternhausen und Balingen gar erst auf Platz 27. Folgt der Bund diesen Prioritäten, werden die älteren Endinger, Erzinger und Schömberger den Baubeginn wohl nicht mehr erleben.

Den Betroffenen bleibt bis zur Bekanntgabe des Verkehrswegeplans nun noch eine kleine Hoffnung: In der Vergangenheit hat das Bundesverkehrsministerium sich bei dessen Erstellung nicht immer sklavisch an die Empfehlungen aus den Bundesländern gehalten.