Genau wie die Pistole, der Pfefferspray und die Handschellen gehört auch die Schutzweste zur Standard-Ausrüstung. Foto: Maier

"Kein Gewurschtel mehr": Mit der neuen blauen Uniform wird sie jetzt über dem Hemd getragen.

Zollernalbkreis - Es sieht gefährlich aus: Die Polizeibeamten, die aus dem Streifenwagen steigen, tragen kugelsichere Westen. Ein Sondereinsatz? Ein Anschlag? Polizeisprecher Peter Mehler winkt ab: "Reine Routine."

 

Mit den neuen blauen Uniformen seien nämlich auch die neuen blauen Schutzwesten eingeführt worden. Polizisten im Außendienst müssten die Westen bei ihren Einsätzen sowieso immer tragen. Nicht erst, seit bei verschiedenen Zwischenfällen Polizeibeamte schwer verletzt oder gar getötet worden seien.

Das sei früher nicht anders gewesen, erklärt Mehler. "Die Westen sind zum Eigenschutz da." Und das nicht nur gegen Kugeln: Auch bei einer Messer-Attacke sei der Beamte im Vollzugsdienst besser geschützt. "Genau wie die Mütze und die Pistole gehört die Schutzweste zur Uniform."

Früher habe man die Schutzweste unter dem Hemd getragen, daher sei es nicht so aufgefallen. "Das war ein Gewurschtel", erinnert sich Mehler, "und im Sommer, wenn es heiß war, gab es einen Hitzestau." Viele Kollegen hätten es in dem Fall vorgezogen, auf die Schutzweste ganz zu verzichten.

Verletzungen bei Einsätzen seien "keine Einzelfälle", erklärt Mehler. Daher seien Überlegungen angestellt worden, was man besser machen könne. Die neuen Westen seien viel angenehmer zu tragen, vor allem im Sommer, wenn es heiß ist. "Sie sind luftig und halten nicht warm", erklärt der Polizeisprecher.

Bereits im Februar 2005 hatten Ballistiker unter Extrembedingungen schusssichere Westen der Polizei getestet. Die Resultate waren schockierend: Mehrere Projektile durchschlugen die Panzerjacken. Gerade ältere Westen, durch Feuchtigkeit und Abnutzung mürbe geworden, hielten Geschosse aus Maschinenpistolen nicht mehr auf. Mit den neuen Materialien soll das anders aussehen: "Mit Weste ist man auf jeden Fall sicherer", betont Mehler.