Räumlich nah beieinander: die Hauswirtschaftliche Schule und die Walther-Groz-Schule in Albstadt (Bild). Foto: Rodon

Kaufmännische und hauswirtschaftliche Bildungseinrichtungen in Albstadt und Hechingen werden zusammengelegt.

Zollernalbkreis - Der Schul-, Kultur- und Sozialausschuss empfiehlt dem Kreistag, die fünf beruflichen Schulen im Zollernalbkreis in drei berufliche Schulzentren umzuwandeln. Darüber wird in der Kreistagssitzung am Montag, 11. Dezember, ab 18 Uhr entschieden.

Das bedeutet, dass die kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Schulen in Albstadt und Hechingen voraussichtlich zum Schuljahr 2020/21 organisatorisch zusammengelegt werden. Der Zusammenschluss erfolgt laut Beschlussvorschlag "im Zuge von personellen Veränderungen bei den Schulleitungen". Die aktuellen Bildungsangebote sollen im Wesentlichen beibehalten werden.

Die Kreisverwaltung als Schulträger will ein Planungsbüro mit der bauphysikalischen Begutachtung der bestehenden Schulgebäude und der Erstellung von Planvarianten sowie Kostenschätzung beauftragen.

Laut Raumbedarfsberechnung des Regierungspräsidiums Tübingen gibt es an den beiden Standorten einen zusätzlichen Raumbedarf von 3556 Quadratmetern; Grund dafür ist zum einen die Inklusion, die verstärkte individuelle Förderung, die im Unterricht erforderlich wird, zum anderen die Anwendung neuer pädagogischer Konzepte an den beruflichen Schulen des Regierungsbezirks. Im Fall einer Fusion der Hauswirtschaftlichen Schule und der Walther-Groz-Schule Albstadt sowie der Alice-Solomon-Schule und der Kaufmännischen Schule Hechingen wäre der zusätzliche Raumbedarf wesentlich kleiner – laut Sitzungsvorlage noch 1964 Quadratmeter.

Als Gründe für eine Fusion werden der größere "Ressourcen-Pool" und die erweiterten Handlungsmöglichkeiten angeführt, die bessere Auslastung der Fachräume, die Ausweitung der schulischen und ergänzenden Angebote, die Stärkung des "Campus-Gedankens", erweiterte Kooperationsmöglichkeiten zwischen kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Bildungsangeboten, kürzere Wege, gemeinsame Bewirtschaftung der Infrastruktur und Synergien im Bereich der Vollzeitschulen. Nicht zuletzt würde es trotz rückläufiger Schülerzahlen ausreichend leistungsstarke Schuleinheiten geben.

An einer Befragung der Unternehmen durch die IHK, die aufgrund eines Zeitungsberichts aus nichtöffentlicher Sitzung durchgeführt worden war, hatten sich lediglich 82 von 454 befragten Unternehmen beteiligt – laut Kreisverwaltung ein Zeichen dafür, dass es den IHK-Mitgliedsbetrieben egal sei, wie die beruflichen Schulen verwaltungstechnisch organisiert seien. Knapp die Hälfte der eingegangenen Antworten war für die Beibehaltung der jetzigen Strukturen, je ein Viertel sind für die vorgesehene Fusion oder für eine "typenreine" Fusion – also Hauswirtschaft mit Hauswirtschaft beziehungsweise kaufmännisch mit kaufmännisch.

Auch die vier Schulen haben Stellungnahmen abgegeben, die den Sitzungsunterlagen beigefügt sind.