Die malerische Zollernalb ist bei Rucksacktouristen und Mountainbikern zunehmend gefragt. Die Zahl der Übernachtungen steigt kontinuierlich. Foto: WFG/Touristinfo

"Dann wächst halt mal ein Tal zu": Auch von der Zollernalb kommt Kritik an Aussagen des Ministers.

Zollernalbkreis - Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) erklärte kürzlich, er erkenne nicht in Landwirtschaft oder Tourismusförderung Prioritäten, sondern in Schule und Kinderbetreuung. Was die Aussage zum Tourismus angeht, kommt auch von der Zollernalb Kritik.

Mit Aussagen wie "Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu" oder "Bildung und Betreuung sind wichtiger als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt" stieß er auf Unverständnis - nicht zuletzt bei der Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und Touristinfo des Zollernalbkreises, Silke Schwenk.

Die WFG wäre von derartigen Kürzungen zwar nicht betroffen, weil sie keine Landeszuschüsse erhalte, erklärte Silke Schwenk im Gespräch mit unserer Zeitung. Lediglich dem Schwäbischen Albverein würde nach ihren Angaben etwas weniger Geld in die Kasse fließen.

Trotz allem könne sie die Aussage nicht nachvollziehen: "Als Tourismusregion liegt Baden-Württemberg an zweiter Stelle in Deutschland", betont die WFG-Chefin. Allein im vergangenen Jahr sei bei den Übernachtungszahlen ein Zuwachs von 4,8 Prozent verzeichnet worden.

Tourismus sei in der hiesigen Region besonders wichtig - daran ließ Alexander Bonde (Grüne), Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, bei seinem Besuch in Albstadt keinen Zweifel. Der grüne Landespolitiker wies bei der Gelegenheit auch darauf hin, dass Baden-Württemberg im Jahr 2011 erstmals die magische Grenze von 45 Millionen Übernachtungen gesprengt habe.

Mit 280.000 Arbeitsstellen biete der Tourismus inzwischen mehr Menschen Lohn und Brot als die gesamte Automobilindustrie, betonte Bonde.