Rosenfelder Drehleiter im Einsatz: Die Hagelbrocken haben Löcher in ein Dach in Binsdorf gehauen. Foto: Visel

Mehr als 300 Einsatzstellen im Zollernalbkreis. Landwirtschaft hat erhebliche Ertragseinbußen.

Zollernalbkreis - Das Unwetter von Dienstagnachmittag hat im Zollernalbkreis Spuren hinterlassen: Unmittelbar nach dem Hagelsturm waren über die Integrierte Leitstelle bereits mehr als 150 Notrufe eingegangen – hauptsächlich durchschlagene Dächer und Scheiben sowie vollgelaufene Keller.

Zu der Schadenshöhe konnte Kreisbrandmeister Stefan Hermann gestern noch keine Angaben machen. Er gehe davon aus, dass es "deutlich mehr als 300 Einsatzstellen" gebe, sagte er. Vor allem Grosselfingen, Binsdorf und Ostdorf seien betroffen. Bis auf eine Schnittwunde an der Hand und eine Platzwunde seien aber keine Personenschäden gemeldet worden.

Neun von zehn Drehleitern seien im Einsatz gewesen, sagte der Kreisbrandmeister auf Nachfrage. Die Meßstetter Drehleiter sei einsatzbereit gehalten worden, "für den Fall, dass es irgendwo brennt". Noch im Lauf der Nacht sei Unterstützung aus dem Nachbarkreis Tübingen angefordert worden. Die Feuerwehr Mössingen habe drei Fahrzeuge – die Drehleiter, einen Abrollbehälter und ein Einsatzfahrzeug nach Binsdorf geschickt. Auch gestern Nachmittag waren nach Angaben des Kreisbrandmeisters noch Einsatzstellen offen.

Franz Keßler, der Leiter des Landwirtschaftsamts im Zollernalbkreis, weiß, dass dort, wo die Hagelstriche vorbeigezogen sind, auch landwirtschaftliche Kulturen betroffen sind. "Den Mais hat’s vollends zerrupft. Was sich davon noch erholt, weiß man nicht. Aber es gibt erhebliche Ertragseinbußen", sagte er auf Nachfrage.

Im Bereich Ostdorf, Owingen, Binsdorf und Rosenfeld seien darüber hinaus auch weitere Kulturen betroffen, etwa Weizen, der bisher nicht geerntet wurde.