Landrat Günther-Martin Pauli und das Apfelbutzen-Männchen haben gestern auf der Kreismülldeponie in Hechingen eines der Plakate enthüllt, die im Zollernalbkreis für die Biomüll-Aktion werben sollen. Foto: Midinet

In der braunen Tonne stecken Energie und Geld: Mülltrenngewohnheiten sollen verbessert werden.

Hechingen - Das Landratsamt startet heute die Aktion "Biomüll – Nix verkomma lassa". Durch diese sollen die Gewohnheiten der Bevölkerung bei der Mülltrennung verbessert werden, denn gerade im Biomüll steckt Energie und Geld.

Ein personifizierter, grinsender Apfelbutzen, der den Daumen hochstreckt, ist das Logo der landkreisweiten Aktion "Biomüll – Nix verkomma lassa". Dieses Männchen wird heute vielen auf einer Papiertüte im Briefkasten entgegenblicken. Es soll die Bevölkerung daran erinnern: "Sortiert euren Müll!" und ist Auftakt der Werbeaktion für Mülltrennung.

Seit der Einführung der Biotonne im Zollernalbkreis 1992 sei es zu einem merklichen Rückgang der Biomüllmengen gekommen, erklärte Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Abfallwirtschaftsamts, gestern auf der Kreismülldeponie in Hechingen. In der Bevölkerung sei eine "Trennmüdigkeit" zu erkennen. Es herrsche das Denken: "Ist ja egal, ob der Biomüll kompostiert oder verbrannt wird." Dass dem nicht so ist, das möchte die Aktion vermitteln.

Der Landkreis nimmt für diese Werbeaktion in Sachen Mülltrennung viel Geld in die Hand – und das nicht ohne Grund, denn im Biomüll steckt auch ein Haufen Geld. Denn zum einen ist es billiger, Biomüll zu kompostieren als Restmüll zu verbrennen, zum anderen vernichtet die Verbrennung wertvolle Energie.

"Kompostierbare Plastiktüten sind ein Problem"

"Wir wollen den Biomüll verbessern, denn gerade vermeintlich kompostierbare Plastiktüten sind ein Problem, außerdem möchten wir die Menge an Biomüll steigern", erklärt Scholte-Reh das Ziel der Aktion.

Theoretisch gebe es ein Potenzial von 38 Prozent Steigerung, davon möchte der Kreis 30 bis 50 Prozent akquirieren. Konkret heißt das: Derzeit sind im Landkreis 8500 Tonnen angemeldet, Ziel sind 10 000 Tonnen. Auch denen, die ihre Bioabfälle selbst kompostieren, empfiehlt Scholte-Reh, eine Biotonne anzumelden. Denn oft werde nicht richtig entsorgt und kompostiert, oder es gebe Streitereien wegen des Geruchs mit der Nachbarschaft.

Neben einer Plakataktion im gesamten Zollernalbkreis bewirbt das Abfallwirtschaftsamt die Biomüll-Aktion auch mit zwei Wettbewerben.

Beim Wettbewerb "Schwabenstreich" können Teilnehmer eine Biotonne so gestalten, dass sie "einen typisch schwäbischen Ansatz" bekommt. Neben dieser Kunstaktion gibt es noch den Wettbewerb "Schwabenclip", bei dem die Jugend gefragt ist. Diese soll das Thema "Biomüll – Nix verkomma lassa" in Web-Videos oder Clips schräg, schrill oder verrückt interpretieren. Bei beiden Wettbewerben gibt es selbstverständlich auch was zu gewinnen. Außerdem werden den gesamten Sommer über die "wandelnden Biotonnen" in Form von Apfelbutzen in den Innenstädten und auf Märkten im Zollernalbkreis präsent sein und für die Aktion werben.