Das würde schon etwas hermachen: »ZA« für den Zollernalbkreis, »HCH« für Hechingen. Foto: Montage: Kaminsky

Günther-Martin Pauli wird sich aber auch Hechinger HCH-Wünschen nicht entgegenstellen.

Hechingen/Balingen - Ein Kennzeichen mit »ZA« für den ganzen Zollernalbkreis – mit diesem Vorschlag antwortet Landrat Günther- Martin Pauli auf den Hechinger Wunsch, das alte »HCH« als Autokennzeichen wieder zuzulassen.

Im Frühsommer soll den Landkreisen die Möglichkeit eröffnet werden, historische Autokennzeichen wieder zuzulassen, hat Baden-Württembergs Städtetags-Vorstandsmitglied Stefan Gläser nun angekündigt. Unter dem früheren Bürgermeister Jürgen Weber hat Hechingen vehement darauf gedrängt, das mit dem Verlust des Kreisstadt-Status untergegangene »HCH« wieder zuzulassen.

Und so hat Landrat Günther-Martin Pauli nun eine delikate Frage zu klären: Dürfen die Hechinger künftig mit »HCH«-Kennzeichen am Auto ihren alten Kreisstadt-Stolz aufpolieren? »Wenn der dringende Wunsch nach dem ›HCH‹-Kennzeichen besteht, werde ich mich dem nicht verschließen«, versichert der Landrat. Persönlich stehe er Autokennzeichen ohnehin »leidenschaftslos« gegenüber.

Ein »HCH«-Kennzeichen hätte aber durchaus auch problematische Aspekte, gibt Pauli zu bedenken. »Was ist mit den Albstädtern, die ja immerhin die größte Stadt im Landkreis sind?«, fragt er. Die hätten dann als Einzige kein eigenes Kennzeichen.

Zudem wäre es ihm lieber, wenn ein Zusatzkennzeichen den Zusammenhalt im Kreis stärken würde. Und so kam Pauli auf die Idee mit »ZA« für Zollernalbkreis. Das wirke verbindend, auch wenn es sich »nur um ein Blechschild« handle. Aber es sei zumindest ein Symbol. Allerdings ahnt Pauli, dass »ZA« möglicherweise unter den Balingern auf Widerspruch stoßen könnte. Bislang steht ihr Städtename stellvertretend für den ganzen Landkreis, dieses Alleinstellungsmerkmal würden sie verlieren. Das gefällt vielleicht nicht jedem.

Er gehe »ganz offen« in diese Diskussion, versichert Pauli deshalb und ergänzt, dass seine »ZA«-Idee nicht neu ist. Darüber habe er schon nachgedacht, als die Kennzeichendebatte vor Jahren ihren Anfang nahm, »aber da galt es als unwahrscheinlich, dass das je kommt«. Nun habe er im Staatsanzeiger gelesen, dass die Freigabe der Kennzeichen praktisch eine abgemachte Sache sei. Das Bundesverkehrsministerium hat bereits Grünes Licht gegeben, die Landesregierung signalisiert ihre Zustimmung.

Konkrete Autokennzeichen-Erlasse liegen allerdings noch nicht vor. Möglicherweise hat sich die »ZA«-Idee des Landrats ohnehin bereits erledigt. Denn im Rundschreiben des Städtetags ist nur die Rede davon, die historischen Autokennzeichen wieder zuzulassen. »HCH« wäre so ein historisches Kennzeichen, »ZA« dagegen nicht.