Die Zukunft ist digital: Der Zollernalbkreis setzt verstärkt auf Vernetzung. Foto: Kästle

Zwei Wettbewerbe, ein Projekt: Kreis bewirbt sich bei "Digital Hub" und "Digitale Zukunftskommune@bw.

Zollernalbkreis - Gleich zwei Wettbewerbe sind es, bei denen der Landkreis sich bewirbt: Zum einen geht es um ein regionales Kompetenzzentrum für Digitalisierung (Digital Hub), zum anderen um die "Digitale Zukunftskommune@bw". Für beide würde das Land Fördermittel bezahlen.

Dezernent Karl Wolf zeigte es am Montagabend in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses: Deutschland liegt derzeit in der Digitalisierung im Vergleich der Länder auf Platz neun "vor Malta, aber hinter Österreich".

Einer Hochrechnung zufolge könnten im Zollernalbkreis in den nächsten paar Jahren bis zu 15.000 Arbeitsstellen durch Roboter ersetzt werden. Ziel sei es, die Motivationsschübe durch die Technologiewerkstatt Albstadt, die Lernfabrik 4.0 an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule und die Hochschule zu nutzen und ein Kompetenzzentrum-Management einzurichten mit Zentrale in Reutlingen bei der IHK. Bewerbungsschluss für den "Digital Hub" war der 10. November; für die regionalen Kompetenzzentren gibt es vom Wirtschaftsministerium in den ersten drei Jahren eine Förderungvon 50 Prozent. Der Zollernalbkreis hat in seiner Absichtserklärung in Aussicht gestellt, in den ersten drei Jahren jeweils einen Finanzierungsanteil bis zu 50.000 Euro einzubringen.

Für die "Digitale Zukunftskommune@bw" soll dagegen – sofern man in die engere Auswahl kommt – Geld vom Innenministerium fließen. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember. Dabei werden Pilotkommunen ausgewählt, die binnen zwei bis drei Jahren Modellvorhaben umsetzen. Mögliche Themenbereiche sind Mobilitätsmanagement, Telemedizin, digitale Bildungsangebote, digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen ("eGovernment") oder Vernetzung des sozialen Lebens in einer Dorfgemeinschaft.

"ZAKdigital" ist ein Projekt, das die Digitalisierung der Aufgaben der Kreisverwaltung zum Ziel hat. "Nur die Beamten im öffentlichen Dienst sind nahezu unersetzlich", meinte Karl Wolf schmunzelnd, fügte aber gleich hinzu, dass nicht abzuschätzen sei, ob in fünf Jahren Personal eingespart werden könne.

Um Daten für die Zukunft digital aufzubewahren – etwa die Dokumente aus dem Kreisarchiv – will der Kreis das Projekt "DIMAG" starten – mit dem Angebot, auch für die Kommunen des Landkreises Daten zu speichern – gegen Kostenerstattung. Welche Kommunen sich beteiligen, steht noch nicht fest.