Selbstbildnis in der Auszählungshalle in Berlin: Das Ergebnis ist bekannt, die Genossen verlassen den Saal, und Alexander Maute fängt den Augenblick mit seinem Handy ein. Foto: Maute

SPD-Kreisvorsitzender Alexander Maute bei der Auszählung des Mitgliedervotums für die SPD in Berlin.

Balingen/Berlin - Voll und ganz zufrieden zeigt sich der SPD-Kreisvorsitzende Alexander Maute mit dem Ergebnis des Mitgliedervotums seiner Partei. Auf Einladung der SPD war er am Wochenende nach Berlin gereist und begleitete für den SPD-Landesverband Baden-Württemberg die Auszählung vor Ort.

Auch wenn es für den SPD-Politiker aus Balingen arbeitsreiche Tage waren, empfand er es als besondere Auszeichnung, bei diesem letzten Akt des Mitgliedervotums teilnehmen zu dürfen. "Selten habe ich mich meiner Partei so eng verbunden gefühlt", sagt er. Er sei überzeugt, dass mit diesem Mitgliedervotum nicht nur für die SPD ein wichtiges Kapitel Parteigeschichte geschrieben wurde. "Wir haben ein bleibendes Zeichen für mehr Demokratie und direkte Bürgerbeteiligung gesetzt", ist er überzeugt. Er sei stolz, zu diesem Erfolg einen kleinen Teil beigetragen zu haben.

Der Ort der Auszählung war für die SPD symbolträchtig: eine leere Lagerhalle in einem ehemaligen Postbahnhof in Berlin-Kreuzberg. "Kein Durchkommen für die Presse und kein Herauskommen für die Genossen, die einmal die Halle betreten hatten", schildert Maute die Sicherheitsmaßnahmen. "Jeder musste sein Handy abgeben und schriftlich einwilligen, keine Fotos oder Videos zu machen oder mit der Außenwelt zu kommunizieren."

Wer von den rund 400 Ehrenamtlichen von der Toilette kam oder sich nach einer Kaffeepause wieder an die Arbeit machen wollte, musste sich erneut ausweisen mit speziellem Armband, einem Helfer-Ausweis, der stets sichtbar zu tragen war, und bei Bedarf mit dem Personalausweis, erzählt Maute. Bereits am Samstagmorgen um 1 Uhr begannen die Helfer mit der Sichtung der Wahlunterlagen. Diese trafen pünktlich um Mitternacht von Post-Verteilzentrum aus Dresden in Berlin ein.

Zunächst galt es, die 369 680 Wahl-Umschläge auszuladen und in die Halle zu verfrachten. Das übernahm die Post. Es folgten weitere Arbeitsschritte, die nun ganz in der Verantwortung der Ehrenamtlichen lagen – von der Öffnung und Sortierung der Stimmzettel über die Verteilung an die Auszählstationen bis zum eigentlichen Auszählen. "Ich selbst war als Auszähler eingesetzt, was den Vorteil hatte, dass ich erst am frühen Morgen starten musste und nicht bereits mitten in der Nacht", so Maute. Auf Zählprotokollen wurde jeder Wahlzettel festgehalten – streng nach dem Vier-Augen-Prinzip. "Früher als erwartet waren wir fertig", erinnert sich Maute. Die Stimmung sei bei aller Anspannung heiter und ausgelassen gewesen. "Ohne es auszusprechen, war uns allen bewusst, dass wir Teil von etwas Besonderem waren."

Die Pressekonferenz sei dann um gut zwei Stunden vorverlegt worden: "Die Bilder gingen ja über alle Sender, und das Ergebnis ist längst bekannt." Was ihm von diesem Wochenende bleiben wird: "die Gewissheit, an einer guten Entscheidung mitgewirkt zu haben". Er selbst habe "nicht mit dem Herzen, aber mit dem Verstand für diese Zusammenarbeit gestimmt". Den Zollernalbkreis habe er gerne vertreten, "weil sich große Teile der Bevölkerung gleichfalls für die große Koalition aussprechen".

Für Maute endet damit auch der Bundestagswahlkampf. Seit April 2012 hatte er als Wahlkampfleiter die SPD-Bundestagskandidatin Stella Kirgiane-Efremidis im Wahlkreis 295 Zollernalb-Sigmaringen begleitet. Aber nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf: Jetzt stehen die Kommunalwahlen an.