Direkt ans Albstädter Klinikum angegliedert: das Emma-Beck-Haus. Hier soll ab April an Wochenenden und Feiertagen eine kinderärztliche Notfallsprechstunde angeboten werden. An der Organisation wird derzeit noch getüftelt. Foto: Schlagenhauf

Notfallsprechstunde für die jüngsten Zollernälbler an Sonn- und Feiertagen im Emma-Beck-Haus.

Zollernalbkreis - Zehn Kinderärzte stehen in den Startlöchern: Ab April wird es an Sonn- und Feiertagen im Emma-Beck-Haus neben dem Albstädter Krankenhaus eine Notfallsprechstunde für die jüngsten Zollernälbler geben.

Das steht seit dem zweiten Treffen der Kinderärzte aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Sigmaringen am vergangenen Wochenende fest. Er habe die Räume gesehen, versichert der Tailfinger Kinderarzt Markus Czempiel, "sie sind sehr schön".

Rund 80 Prozent der Fälle könnten nach Einschätzung der Mediziner hier behandelt werden und müssten nicht in die "Portalpraxen" in den Kinderkliniken Reutlingen und Tübingen fahren. Ein Zeitgewinn einerseits, eine Entlastung für die beiden Kinderkliniken andererseits.

Weiterhin halte man an dem Ziel für den Start der kinderärztlichen Notfallpraxis Anfang April fest, sagt Michaela Czempiel, die derzeit mit ihrem Mann Urlaub macht, jedoch über die sozialen Netzwerke mit den Verantwortlichen und den beteiligten Kinderärzten in ständigem Kontakt steht. "Wir werden sicherlich in den nächsten zwei Wochen sehen, ob sich dies auch realisieren lässt."

Bei der Software, die von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV) zur Verfügung gestellt werde, handle es sich allerdings nicht um eine Software, die es den Ärzten ermögliche, direkt mit der KV abzurechnen, präzisiert die Ärztin. Es sei lediglich ein Programm zur Organisation dieser Notdienste. Die Software zur Abrechnung sei lizensiert und stehe nur den so genannten Portalpraxen der KV – in den Kinderkliniken Reutlingen und Tübingen – zur Verfügung. Demnach werde es für die "Zollernalb-Lösung" wohl auch eine eigene Software-Version geben: Ein IT-Fachmann arbeite daran. Letztlich sollen die Ärzte ihre Leistungen über ein gemeinsames Praxisprogramm abrechnen können.

Das Emma-Beck-Haus, Haus, das zum Eigenbetrieb "Immobilien der Kreiskliniken" gehört, soll ab April zur Verfügung stehen; bei Landrat Günther-Martin Pauli hatten die Kinderärzte, die eine gemeinsame "Vor-Ort-Lösung" anstrebten, offene Türen eingerannt. Am Geld werde es nicht scheitern, hatte der Landrat betont. Und dafür bekam er Rückendeckung aus allen Fraktionen.

Die Räume würden demnächst renoviert und ausgestattet, sagt Michaela Czempiel. Noch sei nicht geklärt, ob es eine Testphase geben werde und wie danach entschieden werden soll, ob das Angebot bleibt oder nicht: "Das ist eine ganz wichtige Frage, die mit der KV noch geklärt werden muss. Wir gehen davon aus, dass die Notfallsprechstunde in Albstadt nicht abgeschafft werden kann, wenn sie gut genutzt wird."