Uwe Folwarczny führte in die Ausstellung ein. Foto: Christopher Seng

Die im Jahr 2023 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zollernalbkreises gestaltete Wanderausstellung ist nun in Balingen zu sehen. Vergangene Woche wurde sie eröffnet.

Die Sonderausstellung „ZAK 50 – Der Zollernalbkreis in 50 Objekten“ wurde vergangene Woche in der Zehntscheuer feierlich eröffnet. Die im Jahr 2023 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zollernalbkreises gestaltete Wanderausstellung präsentiert 50 ausgewählte Exponate, die die Geschichte, Kultur und Identität der Region auf eindrucksvolle Weise widerspiegeln.

 

Unter den Augen von gut 85 Gästen würdigte Bürgermeister Ermilio Verrengia laut Mitteilung in seinem Grußwort die Zehntscheuer als sein „gemütliches Wohnzimmer“ und unterstrich damit die Bedeutung des Hauses als einen kulturellen Treffpunkt der Stadt. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Oboen-Trio der Jugendmusikschule unter der Leitung von Ludwig Schneider.

Uwe Folwarczny übernahm die Einführung

Die Einführung in die Ausstellung übernahm Uwe Folwarczny, Kreisarchivar des Zollernalbkreises und Kurator der Ausstellung. Anlässlich des 80. Jahrestags der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg stellte Folwarczny mehrere Objekte vor, die in Zusammenhang mit diesem historischen Datum stehen.

„Besonders eindrücklich war die Präsentation einer Armbinde mit Hakenkreuz, die die Diktatur der NSDAP symbolisiert – ein Hinweis darauf, dass Balingen und andere Gemeinden des heutigen Zollernalbkreises in den 1930er-Jahren überdurchschnittliche Unterstützungsraten für das keimende NS-Regime aufwiesen“, heißt es in der Mitteilung.

Folwarczny ging insbesondere auf das Schicksal des jüdischen Balinger Arztes Alexander Bloch und der Familie des Fabrikanten Herbert Schatzki ein und erinnerte daran, wie jüdisches Leben bereits vor Ausbruch des Krieges in der Region ausgelöscht werden sollte. Bereits im Herbst 2021 war dieses Thema in einer Ausstellung in der Zehntscheuer nachgezeichnet worden.

Seng stellte drei Exponate zum Anfassen vor

Neben der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch die Nachkriegszeit thematisiert. Folwarczny hob die Bedeutung von Städtepartnerschaften für den europäischen Frieden hervor. Ein besonderes Beispiel dafür ist ein „gallischer Hahn“, den die Stadt Burladingen anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft von ihrer französischen Partnerstadt Le Plessis-Trévise geschenkt bekam.

Museumsleiter Christopher Seng stellte im weiteren Verlauf des Abends drei Exponate vor, die ausdrücklich zum Anfassen, Spielen und Erfahren gedacht sind. „Die Zehntscheuer ist ein Ort des vielfältigen Erlebens“, wird Seng zitiert.

Besonders beliebt bei den Gästen war das aufgestellte Handballtor samt Wurfkreis und 7-Meter-Linie, das zum Ausprobieren einlud. Ein weiteres Highlight war das Original-Fahrrad der in Balingen geborenen Mountainbike-Weltcup-Fahrerin Ronja Eibl, das die internationale Bedeutung der Region und den erfolgreichen Radtourismus im Zollernalbkreis verdeutlicht.

Die Ausstellung ist noch bis 27. Juli zu sehen.