Umweltfreundlich, leise und schnell: die Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Ein Zweckverband soll das Zukunftsprojekt jetzt vorantreiben. Grafik: TriCon Design AG

Kreistag beschließt Beitritt zum Zweckverband. Fördermittel sind auf dem Weg.

Zollernalbkreis - Das Ziel war noch nie so nah vor Augen: Der Kreistag hat für den Zweckverband Regionalstadtbahn Neckar-Alb gestimmt. Die Kreisräte sprachen von einem "historischen Tag".

Die Fördermittel seien jetzt "in absehbarer Zeit da", sagte Dirk Seidemann, der Direktor des Regionalverbands Neckar-Alb, am Montag in der Kreistagssitzung. Das Baurecht für Modul eins bestehe, jetzt sei der Aufbau von Fachkompetenz nötig – zunächst in Form eines Zweckverbands, später dann in Form einer GmbH. Eben dafür entsendet der Zollernalbkreis sieben Vertreter in die Verbandsversammlung. Diese und ihre Stellvertreter sind vom Kreistag gewählt worden.

Mitglied ist kraft Amtes auch Landrat Günther-Martin Pauli. Im zweijährigen Turnus wird ein ehrenamtlicher Geschäftsführer gewählt; in der Gründungsphase übernimmt Verbandsdirektor Dirk Seidemann diese Funktion. Sitz der Geschäftsstelle wird in Mössingen sein: "Im Mittelpunkt der Region Neckar-Alb", wie Seidemann sagte.

"Wir müssen die Regionalstadtbahn auf den Weg bringen und dann laufen lassen", meinte CDU-Kreisrat Josef Ungermann. Ein "historischer Beschluss" sei der Beitritt zum Zweckverband, lobte auch SPD-Kreisrat Martin Frohme: "Leider ist der Zollernalbkreis in der Minderheit." Was er damit sagen wollte: Auf eine Stimme aus dem Zollernalbkreis entfallen im Zweckverband Regionalstadtbahn Neckar-Alb jeweils zwei Stimmen aus Reutlingen und aus Tübingen. Sprich, man laufe Gefahr, bei Entscheidungen hoffnungslos überstimmt zu werden.

"Wichtig und notwendig" ist die Regionalstadtbahn auch für FWV-Kreisrat Hubert Schiele. Aber die Planungskosten? Die habe man für Tübingen mit finanziert: "Sollen wir etwa für Tübingen mit zahlen?"

Ohne den Zollernalbkreis gebe es das Projekt Regionalstadtbahn gar nicht, erwiderte Landrat Günther-Martin Pauli: "Es ist nur durch den Nutzen-Kosten-Index aus dem Zollernalbkreis finanzierbar." Und Verbandsdirektor Dirk Seidemann erklärte, dass gemeinsam erarbeitet werden müsse, wer am Ende was zahlen muss: "Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft, wir brauchen laut Satzung Konsens."