Der Verkehr rollt auf der B27 nahe der Engstelle Bodelshausen. Mit dem Ausbau geht es dort nun voran. Foto: Maier

Bundesstraße soll zwischen Bodelshausen und Nehren vierspurig ausgebaut werden. Rund 100 Millionen Euro Kosten.

Zollernalbkreis - Mit dem Ausbau der B 27 geht es voran: Die Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums Tübingen (RP) wird am Donnerstag den Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den Neu- und Ausbau zwischen Bodelshausen und Nehren stellen.

Geplant ist, noch im ersten Halbjahr 2020 die Planfeststellungsunterlagen in den Gemeinden Bodelshausen, Mössingen, Ofterdingen, Nehren und Hechingen öffentlich auszulegen.

"Mit der Antragsstellung starten wir nach Jahrzehnten der Planung das Genehmigungsverfahren. Damit kommen wir dem Ziel, die B 27 zwischen Bodelshausen und Nehren vierstreifig auszubauen, einen großen Schritt näher", sagt Regierungspräsident Klaus Tappeser. Für die Bürger der Steinlachtalgemeinden und die vielen Menschen, die auf die B 27 als Nord-Süd-Mobilitätsachse angewiesen seien, werde der Ausbau in Zukunft eine deutliche Entlastung bringen.

Bürger können Planungsfragen stellen

Während der öffentlichen Auslegung wird das Regierungspräsidium Bürgersprechstunden in den betroffenen Gemeinden anbieten. Die Bürger hätten so die Möglichkeit, dem Planungsteam Fragen zu stellen und würden bei der Einsicht in die Unterlagen unterstützt.

Einen späteren rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss vorausgesetzt, soll mit dem vierstreifigen Ausbau eine spürbare Entlastung der betroffenen Ortslagen von Lärm und Emissionen eintreten. Außerdem, so Tappeser, würden die vielen Berufspendler von und nach Stuttgart ihr Fahrtziel mit deutlich weniger Stau erreichen.

Weniger Stau

Bereits 2020 sollen die Grundstücksverhandlungen mit den Kommunen und privaten Eigentümern starten. Ab 2021 soll mit der Umsetzung vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen begonnen werden. Diese sind Teil des Gesamtvorhabens und müssen aus naturschutzfachlichen und naturschutzrechtlichen Gründen mit einem gewissen Vorlauf vor dem eigentlichen Erd- und Straßenbau umgesetzt sein. Es handelt sich dabei um Extensivierungen, Ersatzaufforstungen oder die Schaffung von Ersatzlebensräumen für geschützte Arten.

Erst nach Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen und der Überprüfung deren Wirksamkeit könne, ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss vorausgesetzt, mit den Erd- und Straßenbauarbeiten begonnen werden. Die Ausbaukosten für die 6,9 Kilometer lange Strecke werden auf rund 100 Millionen Euro geschätzt.

Fortschritt sei längst überfällig

"Ein weiterer wichtiger Schritt ist geschafft. Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, die Genehmigungsplanung für den Ausbau der B 27 noch in diesem Jahr abzuschließen", freut sich die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Hoffmeister-Kraut aus Balingen. "Wir müssen aber weiter engagiert vorangehen und den Lückenschluss zwischen ausgebauten und einspurigen Streckenabschnitten auf dieser Nord-Süd-Achse schaffen", betont sie weiter: Bauprojekte dieser Größenordnung benötigten Zeit, aber die Zwischenerfolge zeigten, dass es sich lohne, dran zu bleiben.

"Ich bin erleichtert, dass das Regierungspräsidium nach langer Vorbereitung das Planfeststellungsverfahren für diesen B 27-Abschnitt einleiten kann", sagt die Tübinger Wahlkreisabgeordnete und Staatsministerin für Integration, Annette Widmann-Mauz. "Jetzt geht es beim Ausbau der B 27 endlich weiter. Dieser Fortschritt war längst überfällig."

B 27 neben A 81 wichtigste Nord-Süd-Verbindung

Und der Hechinger Bürgermeister Philipp Hahn kommentiert: "Ich bin dankbar für das Voranschreiten bei diesem für die Region wichtigen Zukunftsthema. Der vierstreifige Ausbau der B 27 wird für die Pendler nach und aus der Zollernstadt erhebliche verkehrliche Verbesserungen bedeuten. Die nervenaufreibenden Staus und Unfälle zwischen Bodelshausen und Bad Sebastiansweiler können durch den Ausbau hoffentlich stark reduziert werden."

Die B 27 stellt neben der A 81 eine wichtige Nord-Süd-Verbindung dar. Der Ausbau zwischen Bodelshausen und Nehren ist Bestandteil der vierstreifigen Ausbaukonzeption der B 27 von Balingen nach Stuttgart.

Die geplante Maßnahme bildet den noch fehlenden vierstreifigen Lückenschluss zwischen Bodelshausen und Dußlingen. Im Bereich von Ofterdingen soll die B 27 neu um den Endelberg herum gebaut werden.