Um das Corona-Virus in den Griff zu bekommen, braucht es Fachpersonal. Foto: Robert Leßmann – stock.adobe.com

Gesundheitsamt, Landratsamt und Zollernalb-Klinikum stellen zusätzliche Kräfte ein.

Zollernalbkreis - Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Krise sind sowohl das Zollernalb-Klinikum als auch das Landratsamt auf der Suche nach mehr Personal. Dazu wurden Stellenanzeigen und Aufrufe gestartet. Es wurden aber auch auf anderen Kanälen Personen wie ärztliches Personal angesprochen und eingestellt, wie ehemalige Mitarbeiter des Gesundheitsamts.

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Die eingegangenen Rückmeldungen werden von der Koordinierungsstelle beim Landratsamt in Balingen in Zusammenarbeit mit dem Zollernalb-Klinikum und dem Roten Kreuz gesichtet.

Gemeinsam wird dann geprüft, wo welche Personen am sinnvollsten eingesetzt werden können, also im Zollernalb-Klinikum, beim Gesundheitsamt, der Corona-Schwerpunktambulanz oder in der Corona-Station. Helfer, die beim Zollernalb-Klinikum eingesetzt werden, werden direkt dort angestellt.

Die Landkreisverwaltung übernimmt die Einstellungen von Personal für das Gesundheitsamt sowie von zusätzlichen Helfern für die Corona-Schwerpunktambulanz und die geplante Corona-Station. Das medizinische Personal für die Corona-Station wird auf Abruf eingestellt.

149 Menschen haben sich gemeldet

Bis Dienstag haben sich bei der Koordinierungsstelle des Landratsamts auf die Anzeigen und Aufrufe 149 Menschen gemeldet, die helfen wollen. Darunter waren vier Ärzte, 35 Medizinstudenten, die teilweise zusätzliche Qualifikationen im medizinischen Bereich besitzen, 46 Pflegefachkräfte, 13 Menschen aus dem Rettungsfachpersonal, sowie 51 weitere Personen wie Apotheker, Psychotherapeuten, Biologen, Chemiker, Lehrer und Heilpraktiker.

Bei der Landkreisverwaltung sind bisher für das Gesundheitsamt, die Corona-Schwerpunktambulanz sowie die bereit stehende Corona-Station – zusätzlich zum Praxisteam Urban und den DRK-Einsatzkräften – sechs Ärzte, 20 Medizinstudenten sowie sechs Pflegekräfte eingestellt worden. Zusätzlich erfolgen Freistellungen von Mitarbeitenden des Landratsamts für Tätigkeit beim DRK sowie für die Bürgerhotline, Hausmeistertätigkeit, den Ordnungsdienst und IT-Dienstleistungen.

Beim Zollernalb-Klinikum haben nach dem letzten Aufruf 121 Menschen ihre Hilfe angeboten. Davon wurden vier Ärzte, neun Medizinstudenten, sechs Pflegekräfte sowie neun Sonstige eingestellt.

Auch beim Kreis-DRK haben sich eine Reihe von Freiwilligen gemeldet, die das Rote Kreuz im Kampf gegen die Virus-Krankheit unterstützen wollen.

DRK-Helfer auf Abruf

Rund 60 Menschen haben angefragt, sei es über Soziale Medien oder durch direkten Kontakt. Sie stehen laut Dietmar Dieter vom Kreis-DRK nun auf Abruf bereit, falls ihr Einsatz in der Corona-Station erforderlich werden sollte.

Das Gesundheitsamt des Landratsamts hat am Donnerstag neue Corona-Zahlen für den Zollernalbkreis veröffentlicht: Demnach haben sich weitere 20 Menschen – sechs Männer und 14 Frauen im Alter zwischen 22 und mehr als 90 Jahren – neu infiziert. Die Gesamtzahl der bislang bekannt gewordenen Infektionen beträgt damit 808 – wobei 309 Menschen schon wieder als genesen gelten. Derweil ist ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus zu beklagen (insgesamt nun 41): Eine Frau mit 73 Jahren ist an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Im Zollernalb Klinikum werden 95 Patienten behandelt, darunter 88 stationär und sieben intensiv. In den Acura Kliniken sind elf Patienten aufgenommen.