Die Polizei verzeichnet eine Zunahme von Erpressungsversuchen per Internet auch in der Region. Foto: SB-Archiv

Mehr als 30 Personen Opfer von Online-Betrügern. Angebliche Meldung der Bundespolizei.
 

Zollernalbkreis - Mit einer angeblichen Mitteilung der Bundespolizei oder des Bundeskriminalamts versuchen seit einiger Zeit Kriminelle, gutgläubige Internetnutzer zu erpressen.

Bei der Polizei im Zollernalbkreis haben sich laut Pressemitteilung seit April mehr als 30 Personen gemeldet, die Opfer dieser Straftat wurden. Meist blieb es beim Versuch, da die Geschädigten kein Geld überwiesen.

Der Ablauf war stets der gleiche: Unbemerkt wurde der Rechner der Opfer mit einer Schadsoftware infiziert. Außerdem wurde eine angebliche Meldung der Bundespolizei oder des BKA erzeugt, in welcher der Betroffene aufgefordert wurde, innerhalb einer bestimmten Frist einen Geldbetrag zu überweisen.

Dem Internetnutzer wird zudem vorgehalten, strafrechtlich relevantes Material wie Gewaltvideos oder kinderpornografische Seiten gespeichert beziehungsweise aufgerufen zu haben. Gleichzeitig wird die Nutzung des Rechners gesperrt. Durch die Zahlung könne diese wieder aufgehoben werden. Die Polizei rät von einer Zahlung ab. Weder die Bundespolizei noch das BKA haben mit der angeblichen Computersperrung etwas zu tun.

Kostenlose Hilfe steht bereit

Opfer des beschriebenen Vorgangs sollten sich zur Anzeigenerstattung an die für sie zuständige örtliche Polizeidienststelle wenden. Nützlich ist ein Foto des Bildschirms mit der angezeigten Meldung beziehungsweise Aufforderung zur Zahlung.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, der Verband der deutschen Internetwirtschaft sowie verschiedene Anbieter von Antivirus-Software bieten kostenlos Möglichkeiten an, den betroffenen PC zu säubern. Um einer Infektion vorzubeugen, sollte das installierte Anti-Viren-Programm auf dem neuesten Stand gehalten werden.