Diese Helferinnen sind bereit für die Hausbesuche. Ausgestattet sind sie mit Taschen, in denen sich Infomaterial sowie ein Kirschkernkissen, ein weicher Ball und ein elastisches Tusch befinden. Foto: Deregowski

"Aktivierende Hausbesuche" sollen Senioren dabei helfen, beweglich zu bleiben. Mitarbeiterinnen haben Ausrüstung erhalten.

Balingen - Mit einem neuen Projekt startet der Kreisverband Zollernalb des DRK nach den Ferien: mit aktivierenden Hausbesuchen. Den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen wurde nun die Ausrüstung übergeben.

Bereits im Juni hatten sich die ersten 20 Freiwilligen hierfür ausbilden lassen. Sie werden sich ab 1. September um Senioren kümmern, die nicht mehr mobil sind.

"Das ist fast wie ein Personaltrainer", erklärt Brigitte Acker, die in der DRK-Servicestelle für das Ehrenamt und Fördermitglieder zuständig ist. Die Hausbesuche sollen das Seniorenprogramm ergänzen, gleichzeitig aber keine Konkurrenz zum Physiotherapeuten darstellen. "Wir wollen damit auch wieder ein Stück Leben zu den Menschen bringen", sagt Acker.

Dies soll unter anderem durch den Einsatz bereits bekannter Trainer erzielt werden. Eine von ihnen ist Erna Eberhard. Die Zillhausenerin ist seit 20 Jahren unter anderem beim DRK als Ehrenamtliche aktiv. Insgesamt betreut sie fünf Gymnastikgruppen in der Woche und zweimal im Monat eine Tanzgruppe. Als sie gefragt wurde, ob sie nicht auch beim häuslichen Bewegungsangebot mitmachen wolle, sagte sie spontan zu.

In Tübingen gibt es das Angebot bereits seit einigen Jahren. Damit auch im Zollernalbkreis alles rund läuft, sind Dagmar Wichmann-Gugel für den Bereich Albstadt und Umgebung und Brigitte Gestrich für Balingen und Hechingen. "Es ist unser neues Baby", sagt Gestrich nicht ohne Stolz über das Vorhaben, das außerdem von der Glücksspirale gefördert wird.

In Haigerloch leitet sie sechs Gymnastikgruppen und weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn ein Teilnehmer nicht mehr zu den Treffen kommt. "Wenn etwas passiert ist, ein Unfall oder ein Missgeschick, dann bleiben ältere Teilnehmer oft zu Hause", sagt Gestrich.

Für sie genau das falsche Vorgehen, denn traue man sich nicht mehr vor die Tür, sei es mit der Mobilität im Einzelfall rasch vorbei. Und sie gibt zu bedenken: "Auch im Haus muss man beweglich bleiben."

Um so mehr freue es sie, dass bisher 90 Prozent der Übungsleiter an dem Projekt teilnehmen. Damit soll aber noch nicht Schluss sein. "Für die Zukunft suchen wir weitere Ehrenamtliche, die uns unterstützen", sagt Gestrich.